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26. April 2016 um 22:36 Uhr #247348
@Setzling: Der „Architekt“ muß sie gekannt haben, die Regeln, sonst hätte er nicht so zielgerichtet dagegen verstoßen. Ein ganz großer Künstler ! Ca. 100 Jahre nach Kurt Schwitters Merzbau formiert sich in Halle nun die Architekturbewegung des 1. April…
26. April 2016 um 22:44 Uhr #247349Sehe ich nicht doch beim gelben Haus ein 3:2-Verhältnis?
26. April 2016 um 23:07 Uhr #247354Du meinst wo?
Zu meinen Studentenzeiten war es ne Zeit lang schick, in historischen Architekturplänen wahlweise Triangulaturen, den goldenen Schnitt und sonstwas zu finden. Bis wir dann entdeckten, dass das Trafohäuschen gegenüber mit etwas Toleranz auch diesen Regeln zu folgen schien..
26. April 2016 um 23:19 Uhr #247356Ja, du hast Recht, was ich da in der Vertikalen zu sehen meine, ist mit Toleranz gespickt.
Ich muss es mal live betrachten und dann meine Meinung überdenken (mit dem Attribut des Entsetzlichen im Hinterkopf; aber ich will das Haus ja gar nicht beschönigen, und mich als Advokaten benötigt es auch nicht, es steht da unverrüttbar).26. April 2016 um 23:27 Uhr #247358Ich habe für mich auch architektonische Gräueltaten gefunden, die mich immer wieder erstaunen (z.B. im Schulberg).
Für mich Ungebildeten sind es z.B. überdimensionierte Dachpfannen und Fassaden mit Fenster und „ohne Gesicht“. Ob es ein Architekt zu verschulden hat, ist nicht klar.26. April 2016 um 23:28 Uhr #247359Man muß schon hingucken, sonst guckt es sich weg 🙂
Aber du hast schon recht, es bleibt. Glücklicherweise gibt es keine Designpolizei, und jedermann hat das Recht, seine Gedanken in Wort, Schrift, Bild und auch in Architektur auszudrücken. Selbstverständlich umfasst diese Freiheit auch Gedankenlosigkeit.
Und wir haben das Recht, uns drüber schlapp zu lachen.
26. April 2016 um 23:35 Uhr #247360Man sollte zur Strafe wenigstens den Namen des Architekten an die Hauswand nageln.
26. April 2016 um 23:54 Uhr #247362zur Mansfelder Straße:
es war das Ingenieurbüro Gürtler & Kaplan aus Raguhn im Auftrag der Becker
Bielen Grundstücks GmbH & Co. KG aus Lindau – „Ehre“, wem Ehre gebührt 😉
(Quelle: Hallesche Blätter 42, 2012)27. April 2016 um 00:25 Uhr #24736327. April 2016 um 07:01 Uhr #247374Was ist das Wohnhaus in der Mansfelder Straße gegen das MMZ? (frei nach Brecht)
27. April 2016 um 10:21 Uhr #247404Bei manchen Projekten kommt soetwas raus:
http://kulturstiftung-des-bundes.de/sites/KSB/images/neubau/Neubau_final3.jpg
27. April 2016 um 10:55 Uhr #247410Der Unterschied ist, dass sich da jemand wirklich Gedanken gemacht und mit voller Absicht so entworfen hat, statt einfach nur einfallslos und billig irgendwas kubisches hinzuknallen und weiße Plastefenster und -türen einzubauen.
27. April 2016 um 11:11 Uhr #247420Auch das EW 58 finde ich im Gesamteindruck gelungen – wobei das keine Hallenser Architektur ist, wenn hier auch weit verbreitet. Nur die Aufsatz-Rollädenkästen stören.
27. April 2016 um 17:40 Uhr #247534Wer hat denn das Finanzamt am Hallmarkt projektiert?
27. April 2016 um 17:45 Uhr #247535
AnonymArchitekten waren Hentrich-Petschnigg & Partner:
http://www.hpp.com/de/projekte/bautypologien/buero-und-verwaltung/finanzamt-halle.html
27. April 2016 um 20:29 Uhr #247584@Gondwana: mam kann ja immer noch was lernen. So ich grad das EW58 ergoogelt. Glaube, Freunde vom mir habe so eins. Es lebt sich gut darinnen, aber die Außenansicht: hm.
27. April 2016 um 21:10 Uhr #247602Hier ein Vorgänger des EW58 etwas aufmatustelt:
27. April 2016 um 21:32 Uhr #247612Gibts denn heute auch Architekten, die in Halle bemerkenswerte Bauten errichtet haben? Wenn ja, wie heißen sie?
Fuensanta Nieto und Enrique Sobejano
27. April 2016 um 22:29 Uhr #247627Sieh mal einer an. Farbis erster halbwegs fundierter Beitrag ( er meint die Architekten, die den 1. Preis der Moritzburg Umgestaltung erhalten haben).
Das streich ich mir im Kalender an.27. April 2016 um 22:37 Uhr #247629
AnonymWenn er was kann, dann Google malträtieren. Und wer viel sucht, findet zwangsläufig auch mal was – wenn auch nur zufällig… 😉
27. April 2016 um 22:42 Uhr #247633Das „Bauconzept“ der Robert-Koch-Schwimmhalle ist vielleicht ganz nett.
Noch eine Frage @wolli: Ich kenne nur noch das EW 65, das kam danach, würde ich ableiten. Welches Typenhaus ist denn das auf dem Foto?
27. April 2016 um 23:06 Uhr #247636Oft sind die Typenhäuser nicht mehr recht wiederzuerkennen, hab ich gelesen, weil von den Bauherren händisch errichtet, mit allerlei Varianten, und später immer mal wieder umgebastelt. Das ist nicht mal osttypisch. Habe mal im Rheinland in einer „Schollensiedlung“ aus den 30ern gewohnt. Jedes Haus sah anders aus. Das eine mit gelbem Wellblechvordach, das nächste bis oben mit bunten Klinkerriemchen, Garagenanbau … usw.
Individualität im Kleinen, das ist des Volkes Himmel. Solche Verschönbesserungen haben ja selbst die Meisterhäuser in Dessau über sich ergehen lasen müssen.27. April 2016 um 23:23 Uhr #247639Sowas habe ich auch gelesen 😉 Die Varianten sollen sich auch aus dem spärlichen Angebot an Baumaterialien ergeben haben.
Was aber bleibt, ist die Dachneigung und der schöne schräge Mauervorsprung am Giebel (- wie heißt das Ding?), damit wohl auch die Haushöhe und generell die Dimensionierung – so sieht das Häuschen irgendwie zierlich und stimmig aus. Der fehlende Dachüberstand passt gut dazu, die kleinformatige Dachdeckung, die dezenten alten Fenster.
Kann man aber auch schön kaputtrenovieren.28. April 2016 um 00:45 Uhr #247644und der schöne schräge Mauervorsprung am Giebel (- wie heißt das Ding?),
Nannte man bei frühchristlichen Bauten in meinem Studium „Ohren“. Ob das auf die frühe DDR- Architektur übertragbar ist – keine Ahnung.
28. April 2016 um 05:38 Uhr #247650Wie gesagt: Es gibt ein paar Grundregeln für Maße und Proportionen. Um gegen diese zu verstoßen sollte man sie wenigstens kennen.
Ich glaube, heutzutage ist es wichtiger andere Regeln zu kennen, die baubestimmend sind. Da treten gestalterische Aspekte in den Hintergrund.
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