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2. Oktober 2014 um 21:52 Uhr #117827
25 Jahre friedliche Revolution: Veranstaltungen zur Wende in Halle
In der Diskussionsrunde am 8.Oktober in der Ulrichkirche sitzen auch Hans Modrow und Peter Sodann, da kommt Freude auf.
2. Oktober 2014 um 22:09 Uhr #117829Habe ich auch erst so empfunden und dann dachte ich, ich gehe hin und gucke mir das an.
Was ich als extrem nervig empfinde, dass wieder nicht gelungen ist, die Hürden zur Teilnahme möglichst tief zu legen. Die Erfahrungen vergangener Jahre zeigen, dass diese Veranstaltungen meist eher nicht so gut besucht sind.
Wir erinnern uns an letztes Jahr, als die Veranstaltung nur für geladene Gäste in der Georgenkirche mit hohem Aufwand statt fand.
Dieses Mal wird wieder aufgefordert:
„Interessierte können sich bis 2. Oktober 2014 beim Team Repräsentation, Sebastian Sell-Römer, unter 0345 221 4110 für die Teilnahme anmelden.“Wer macht denn sowas, warum kann man nicht einfach hinkommen? In der Ulrichskirche ist doch nun wirklich Platz.
2. Oktober 2014 um 22:14 Uhr #117831Einfach anmelden, Anmeldemöglichkeit bis 6. Oktober:
http://www.halle.de/de/Rathaus-Stadtrat/Aktuelles-Presse/Nachrichten/?NewsID=333372. Oktober 2014 um 22:51 Uhr #117841Stimmt, warum soll man sich auch selbst eine Meinung bilden können und deshalb umfangreich und kontrovers informieren. Viel besser ist es doch, die Sicht der „Sieger“ einzubläuen und nachzuplappern.
Ich kann nichts daran finden, wenn man auch mehrere Infos bekommt. Wenn es nur Modrow und Sodann wäre, dann es was anders.
2. Oktober 2014 um 23:46 Uhr #117847Peter Sodann plädiert für einen erneuten Sozialismusversuch, aber bitte nur im Rittergut Staucha, wo er seine Bibliothek hat.
3. Oktober 2014 um 06:54 Uhr #117856Kommen denn auch Jetzt-Zeit-Verklärer zu Wort?
3. Oktober 2014 um 18:26 Uhr #117907Aber wolli, schon vergessen, CDU und Grüne waren an der Regierung Modrow beteiligt!
Das vergißt man leicht?
Du hättest lieber das Krauseduo, stimmts?3. Oktober 2014 um 19:08 Uhr #117912Wird Sodann nüchtern sein? 😮
Peter Sodann plädiert für einen erneuten Sozialismusversuch, aber bitte nur im Rittergut Staucha, wo er seine Bibliothek hat.
Sozialismus würde sogar funktionieren, wenn der Faktor Mensch nicht wäre…
3. Oktober 2014 um 20:20 Uhr #117917Die Hürden mit der Anmeldung kann ich auch nicht recht nachvollziehen aber falls wir dann in einer vollen Ulrichskirche sitzen sollten… sei’s drum.
Die Zusammenstellung des Podiums hat uns Grüne etwas befremdet (Pressemitteilung 29.09.: http://www.gruene-in-halle.de/?p=3131 ) und wir haben deshalb ein paar Fragen beigesteuert sowie noch die Teilnahme eines Gesprächsgastes aus den oppositionellen Gruppen in der DDR vorgeschlagen.
Die Koalitionsverhandlungen in Thüringen zeigen ja aktuell auch, dass wir noch mitten in der Aufarbeitung und „Sprachregelung“ der DDR-Geschichte sind. Deshalb sollten auf einem Podium der Stadt auch wichtige Akteure der Revolution zu Sprache kommen. Für uns gehört die Opposition dazu.4. Oktober 2014 um 09:21 Uhr #117946
AnonymIn der Diskussionsrunde am 8.Oktober in der Ulrichkirche sitzen auch Hans Modrow und Peter Sodann, da kommt Freude auf.
Peter Sodann plädiert für einen erneuten Sozialismusversuch, aber bitte nur im Rittergut Staucha, wo er seine Bibliothek hat.
Das kann ich nicht widerspruchslos stehen lassen.
Ist es schon in Vergessenheit geraten, was Peter Sodann alles für Halle getan hat? Vergessen, dass er zu den Ehrenbürgern der Stadt gehört? Was ist an der I d e e des Sozialismus schlecht? Nicht dem Sozialismus, an dem im s o z i a l i s t i s c h e n Weltsystem vor 1989 gewerkelt wurde. Ich glaube nicht daran im Moment, dass die Idee verwirklicht werden kann, weil das Individium Mensch noch eine zu große Portion Egoismus in sich hat.
Wenn Peter Sodann noch für seine Ideale mit friedlichen Mitteln eintritt- er sollte am besten miit Gesine Lötzsch in Kontakt treten, die denkt ja ebenso-finde ich das großartig.Eine DDR-Verklärerin bin ich nicht.
Wenn aber einige sagen: FRÜHER WAR ALLES BESSER ! Dann stimmt das auf jeden Fall! Früher war man jünger,
bedenkt ‚mal 25 Jahre, man war unbeschwerter, sorgloser, beweglicher, gesünder.4. Oktober 2014 um 13:23 Uhr #117988Geile DDR…
4. Oktober 2014 um 17:58 Uhr #117996Das echte Opfer ist Hans Modrow … Denn ihm wird die Rente gekürzt. Mir kommen die Tränen.
„Beamte des Bundestages haben den Begriff Unrechtsstaat geprüft und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass er nicht existiert«, sagte Modrow der in Halle erscheinenden »Mitteldeutschen Zeitung« (Online-Ausgabe). Da die DDR aber real wie ein Unrechtsstaat behandelt werde, werde ihm als damals politisch Verantwortlichem bis heute die Rente gekürzt, so der 86-Jährige.“
Quelle:
http://www.neues-deutschland.de/artikel/947801.neue-kontroverse-um-ddr-vergangenheit.html4. Oktober 2014 um 18:12 Uhr #117999Gestern kann auf ARD-Alpha eine interessante Dokumentation „Die Schützes – Leben nach der Wende 1990-2010“ Ohne jede Hetze und Propaganda wurde eine Familie sehr subtil und nüchtern begleitet. Vom Verkaufsstellenleiter zum selbständigen Einzelhändler bis zum ABMer.
So war es für viele, die sich Illusionen darüber machten, was Marktwirtschaft bedeutet.
Es gab auch die Verklärung der DDR-Produkte, die zuvor in den Westen liefert wurden, ohne zu sehen, dass es nur die politischen Preise waren, die den Absatz in der Marktwirtschaft garantierten. Verklärung der meist schrottreifen VEB- Produktionsanlagen. Wenn sie nicht schrottreif waren, so waren sie nicht produktiv genug.
Aber es gab auch die andere Seite der Medaille , Konkurrenzunternehmen im Osten zu kaufen, um sie auszuschalten. Oder nehmen wir die Pharmazeutischen Werke in Halle (Teefabrik). Nach der Wende Krüger Halle GmbH. Fördermillionen kassiert und Maschinen abmontiert und ab nach Polen.
Oder die kriminellen Vorgänge in der Treuhand Halle.
Ich bejammere nichts, aber ich beschönige auch nichts. Ich kann mich materiell nicht beklagen, das ist aber auch schon alles. Ja, ich kann reisen, darauf wird oft der Freiheitsbegriff reduziert, aber ich bin den Zwängen der (kapitalistischen) Gesellschaft viel stärker unterworfen, als ich es vorher in der sozialistischen war.
Und nein, ich wünsche mir die DDR nicht zurück.4. Oktober 2014 um 18:25 Uhr #118003Anderes Beispiel Rotplombe Puddingwerk Erfurt, nach der Wende Oetker und dann fix geschlossen: Konkurrenzausschaltung…
Und nein, DDR brauch ich nicht mehr, aber auch nicht jeden Tag Bananen…
4. Oktober 2014 um 18:41 Uhr #118005So wie den Puddingwerken Erfurt ging es vielen anderen DDR-Unternehmen, m.W. auch dem Porzellanwerk Lettin. Die westdeutschen Unternehmen der gleichen Produktion hätten ihren Mitarbeitern im Westen sagen müssen:
Leute hört mal her, es sind jetzt zuviel unserer Produkte auf dem Markt, aber die Betriebe im Osten müssen auch leben, wir sollten aus Solidarität mit dem Osten unsere Produktion reduzieren, seid Ihr einverstanden, dass wir Leute bei uns entlassen?
Die Antwort spare ich mir.
Alles das ist eine Folge der Abschottung der DDR mit dem sozialistischen Experiment.
Diese Experiment hätte in der 50er Jahren abgebrochen werden müssen, aber die SED-Führung wollte und durfte es auch sicher nicht. SED-Reformer kamen in den Knast.
Wir sollten froh sein, dass das Zusammenbrechen der DDR mit allen Folgen ohne Krieg erfolgt ist. Die Überwindung der industriellen Verwerfungen zwischen Ost und West wird vermutlich noch lange dauern.4. Oktober 2014 um 19:07 Uhr #118022Buna ging es auch nicht besser. Und sie haben noch viel mehr aus unseren Betrieben rausgeholt,
nachdem der Gewerkschaft ihre Zustimmung mit Millionen abgekauft wurde, Frau Ex OB H. könnte uns da einiges berichten, passt aber nicht zum Heldenmytos. 🙂4. Oktober 2014 um 19:12 Uhr #118025Wolli, meinst du, dass es im Westen „Wohlstand für alle“ (Ludwig Erhardt 1957) ohne das sozialistische Experiment gegeben hätte?
4. Oktober 2014 um 19:15 Uhr #118028Buna ging es auch nicht besser.
Buna war eine gefährliche Sondermülldeponie und Schrottimmobilie. Nur was die Österreicher gebaut hatten, war Weltniveau und wurde von DOW übernommen.
4. Oktober 2014 um 19:53 Uhr #118039IG-Farben wollte Buna nicht zurückhaben und die Treuhand wollte Buna abwickeln.
4. Oktober 2014 um 20:00 Uhr #118040also ich bin froh, dass div. teile in BUNA geschlossen wurden.
DEnnoch sollten redhall und andere Nostalgiker nicht vergessen, dass z.B: bei der BASF in Ludwigshafen 19990 55.000 Mitarbeiter beschäftigt waren, heute sind es 36.000
4. Oktober 2014 um 20:08 Uhr #118041Akzeptiert, Karbidchemie war das Letzte.
Die Reduzierung bei BASF aber hatte doch wohl andere Gründe, oder? -
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