Startseite Foren Halle (Saale) 1000 Politikstudenten an der Uni Halle

Ansicht von 21 Beiträgen - 1 bis 21 (von insgesamt 21)
  • Autor
    Beiträge
  • #264972

    An der Uni Halle studieren ca. 1000 Studenten Politikwissenschaften, von denen viele ungeeignet sind, über die Hälfte vorzeitig scheitern und es gar nicht genügend Arbeitsplätze für diese Absolventen gibt. Gleichzeitig sind die naturwissenschaftlichen Studiengänge unterbesetzt.
    Das ist eine Folge der falschen politischen Anreize, die einen Akademisierungswahn hervorgerufen haben.
    Alles nachzulesen vom halleschen Professor Varwick in der FAZ:
    http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/die-folgen-des-akademisierungswahns-14395287.html

    #264988

    Das ich mal mit Herrn Varwick einer Meinung sein könnte…

    #264991

    So eine hohe Zahl hätte ich nicht erwartet.
    Was kann man denn als Absolvent werden? Taxifahrer?

    #264994

    es werden auch zu viele Berufsfelder „akademisiert“: aus der Schwesternschule wird irgendwann eine Fachhochschule, und die wird dann dank Bologna einer Universität gleichgesetzt.

    #265088

    Alles eine Frage mangelnden numerus clausus …

    #265091

    Was hat man nach der Wende zuerst abgewickelt.
    Beispiel TH Merseburg
    Umstellung von der technischen Hochschule auf Akademikerinnenausbildung für Hausfrauenabiturientinnen!
    Wer konnte auch ahnen, das die Überlebenden Betriebe der Treuhandvernichtungsaktion mal nen akademischen Unterbau brauchen.
    Erste Opfer waren immer die Forschungsabteilungen.
    Die Auseinandersetzungen lassen sich alle in den Landtagsprotokollen nachlesen, der MdL Süß war da sehr engagiert.

    #265103

    An der MLU hat der Überhang der Absitzfachrichtungen einen Hauptgrund: mangelndes Geld. Die Einrichtung und Betrieb eines Studienplatzes in Chemie oder Medizin kosten zehnmal mehr als einen für Jura, BWL oder eben Politikwissenschaft. Für letztere bedarf es nur einer Sitzschale im Hörsaal.

    #265125

    Das Geld ist da, hei-wu. Man hat es allerdings seit 1993 für die Neugründung einer Volluniversität in Machdeborch verplempert – es kann ja nicht sein, was nicht sein darf, nämlich, dass eine Landeshauptstadt keine Volluniversität hat. Und zusätzlich hat man noch einige MINT-Studiengänge dorthin verlagert, damit die Uni auch eine Rechtfertigung hat. Für Halle bleiben dann halt die „unproduktiven“ Laberstudiengänge übrig.

    Bedankt euch bei der CDU und der FDP.

    #265130

    Da könnte ich Dir teils recht geben. Die Probleme liegen allerdings noch tiefer. Einige der Professoren aus den MINT-Fächern beklagen sich, dass Abiturienten nicht mehr die Befähigung mitbringen, die die Aufnahme eines naturwissenschaftlichen Studiums ermöglichen – die schulische Vorbildung sei mangelhaft. Wenn man mit Professoren der MLU über ihre Erfahrungen redet, klingen sie wie Handwerkskammerpräsidenten: „Die können ja nicht einmal den Dreisatz“, alles müsse man den Studienanfängern ihnen erst beibringen, usw.

    Ob das stimmt, oder ob es sich um Altherrengejammere handelt, das ich schon von meiner Jugend kenne, vermag ich nicht zu beurteilen.Dass es aber Qualitätsprobleme in den Schulen gibt, liegt auf der Hand. Die finanzielle Ausstattung der Schulen für – beispielsweise den Chemieunterricht – beschränkt sich oftmals nur auf ein Stück Kreide, besser ausgestattet Schulen haben allenfalls einen Beamer. Chemische Versuche mit und vor Schülern sind nicht finanzierbar. Pro Schüler drei Euro fuffzig, sagten sie mir in Bonn. Noch schlimmer: Eine übertriebene Gefahrstoffverordnung und das ChemikalienbverbotsGesetz machen – wenn überhaupt Geld und Zeit für Schülerversuche da sind – deren Durchführung unmöglich. Viele Chemielehrer berichten mir, dass nach stattgefundenen chemischen Vorführungen Eltern sich beim Gewerbeaufsicht oder der Staatsanwaltschaft meldeten, dass ihre Kinder sich nach dem Unterricht über Kopfschmerzen und Schlimmeres beklagten.
    Meine Begeisterung für Chemie entstand in der Jugend durch den Umgang mit Chemikalien, die ich teils aus der Apotheke („bitte für zwanzig Pfennig Kaliumpermangenat“) oder dem Chemiebaukasten bezog. Heute sind im Chemiekasten allenfalls Lebensmittelfarben und Backpulver enthalten.
    Wir werden es möglicherweise noch erleben, dass man auch den Zugang zur Informationstechnologie erschweren wird. Die Diskussion um Verschlüsselungstechnologien („wird vor allem von Terroristen genutzt“) muss ja geradezu zwangsläufig dazu führen, die breite Bevölkerung von Programmier- und Logikkenntnissen fernzuhalten. So kastriert sich eine Hochtechnologiegesellschaft selbst, indem sie Herrschaftswisssen nicht nur rationiert, sondern bekämpft.

    #265131

    Dass mehr als die Hälfte der Schüler nach zum Teil 12-jährigen Mathematikunterricht tatsächlich keinen Dreisatz beherrschen (was sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen muss), liegt einfach an überfrachteten Lehrplänen, die kaum Raum für die Vermittlung von Verständnis lassen.

    #265134

    Wie wahr:

    #265135

    Sehr wahr ! Unser Programmierer sollte für Hallespektrum noch die Daumenhoch-Funktion einbauen.

    #265378

    Ist das eine große Anzahl evtl. zu groß?
    Und was machen die Studenten nach dem Abschluss ihres Studiums? Gehen in die Politik oder erklären sie die jeweilige den Bürgern, die die Politik nicht begreifen? Und bringen dadurch noch mehr Verwirrung in die Köpfe? Denn jeder Absolvent hat seine eigene „Denke“ und jede Erklärung führt evtl. zu falschen Schlüssen…..Mehr Fragen als man beantworten kann.

    #265397

    Wer eine Hilfswissenschaft wie Mathematik studiert, muss aber mit der Laune des Professors rechnen.

    #265398

    Wer Politik oder Soziologie „studiert“ muss mit noch schlimmeren rechnen, kann dann aber beim Taxifahren immerhin gendern.

    #265414

    Dass mehr als die Hälfte der Schüler nach zum Teil 12-jährigen Mathematikunterricht tatsächlich keinen Dreisatz beherrschen (was sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen muss), liegt einfach an überfrachteten Lehrplänen, die kaum Raum für die Vermittlung von Verständnis lassen.

    Eher wohl an motivierter Dummheit und Faulheit, denn Dreisatz kann man auswendig lernen wie ein Gedicht…

    #265416

    Mathe wue ein Gedicht lernen und dann anwenden können? Na dann testen wir mal dein Wissen aus:

    Um einen Kuchen mit einer Fläche von 720 m2 Fläche zu backen, brauchen 7 Bäcker 160 h. Wie lange benötigen 5 Bäcker für eine Kuchenfläche von 600 m2? Die Zeit ist in Stunden und Minuten anzugeben.

    Bin mal gespannt.

    #265417

    Wer eine Hilfswissenschaft wie Mathematik studiert, muss aber mit der Laune des Professors rechnen.

    Finde ich gut, dass es noch Professoren gibt, die sich mit dem Benehmen der Studenten nicht abfinden wollen.

    #265418

    Es ist gar nicht so einfach, nach so vielen Jahren den Dreisatz zu rekapitulieren. So aus de Lameng, musste ich auch schon mal kapitulieren. 😉

    #265496

    So was muss man Studieren, das kann man nicht einfach so!:
    „“Die Union hat die Herausforderungen unterschätzt, und

    wir haben immer gesagt,

    es ist undenkbar, dass wir in Deutschland jedes Jahr eine Million Menschen aufnehmen“, sagte er laut am Samstag vorab verbreiteten Ausschnitten aus dem Interview, das am Sonntagabend ausgestrahlt wird.
    http://www.focus.de/politik/deutschland/im-zdf-sommerinterview-spd-chef-gabriel-fordert-obergrenze-fuer-integration_id_5867789.html

    • Diese Antwort wurde geändert vor 7 Jahren, 7 Monaten von redhall.
    #265601

    @ SfK rechnet noch….???

Ansicht von 21 Beiträgen - 1 bis 21 (von insgesamt 21)
  • Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.