Unendlicher Globus
13. Dezember 2016 | Wirtschaft | 10 KommentareDie City Gemeinschaft Halle wendet sich mit folgenden Schreiben an die Stadträte anläßlich der morgigen Stadtratssitzung:
Die City Gemeinschaft und dessen Mitglieder sprechen sich gegen die Umnutzung des ehemaligen Hela Baumarktgeländes in der Dieselstraße in eine innenstadtrelevante Einzelhandelsfläche aus.
Die Entscheidung des Ausschusses für Planungsangelegenheiten stößt bei der City Gemeinschaft Halle auf Unverständnis. Das Einzelhandels- und Zentren- Konzept der Stadt Halle sieht keine weiteren innenstadtrelevanten Ansiedlungen außerhalb der festgelegten Standorte vor.
Die City Gemeinschaft befürchtet durch eine Flächennutzungsänderung, die Aufweichung der Einzelhandelskonzeption, den Verlust an Gewerbeflächen und damit die Schaffung eines Präzedenzfalles.
Wir geben weiterhin zu bedenken, dass im Falle des Globus Neubaus, am verbleibenden alten Standort, sich ein zusätzlicher Wettbewerber mit voraussichtlich weiteren innenstadtrelevanten Sortimenten ansiedeln und somit durch den Globus Neubau mindestens 8.570 qm neue zusätzliche Einzelhandelsfläche an gemäß EHuZK nicht integriertem Standort entstehen könnte.
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„hat sich niemand mehr dran gehalten“.
Der Logik folgend, darf ich, wenn ich ein Grundstück besitze, dort alles machen.
Das kann so nicht ganz richtig sein, oder?
@HansimGlück ich habe nicht behauptet, ich selbst wäre dem Einzelhandel-und Zentrenkonzept nicht gefolgt. Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich@McPoldy mal recht geben könnte, aber seine Statements zu diesem Thema klingen für meine Ohren vernünftig.
Das Einzelhandelskonzept der Stadt Halle ist 2013 beschlossen worden, keine Ahnung wie lange davor daran gearbeitet wurde, denke mal locker 2 oder 3 Jahre. Also hat man 2013 etwas beschlossen was im Prinzip schon veraltet war. Und selbst wenn die Stadt hat sich in den 3 Jahren weiter entwickelt und dieses Einzelhandelskozept muss auch weiter an die Gegebenheiten angepasst werden. Stur drauf pochen hilft keinem. Hier ist es jetzt der Wunsch eines Betreibers auf seinem eigenen Grundstück ein für Ihn auf lange Sicht passendes Objekt zu errichten wo ist das Problem. Bei Verweigerungstaktik wird Globus Halle den Rücken kehren weil wie man so schön sagt ist der Krug zwischen Globus und dem HEP scheinbar zerbrochen, im Ergebnis bliebe die weiter vor sich hin verfallende Ruine in der Dieselstrasse.
Wer wirklich glaubt, neue Lebensmittelmärkte schaffen mehr oder neue Arbeitsplätze, der gehe durch die Straßen und schaue sich die ganzen aufgegebenen Geschäfte an.
Der erwirtschaftbare Umsatz gemessen an der Anzahl der Mägen bleibt wohl ziemlich gleich, es sei denn, wir schmeißen alle mehr weg.
Da früher in kleineren Geschäften gemessen an der Fläche mehr Menschen arbeiteten, als heute im Niedriglohnsektor beim Discounter, will ich sogar anzweifeln ob mit den permanenten Verkaufsflächenanstieg überhaupt so viel mehr Arbeitsplätze geschaffen wurden.
Aber sich hinter Phantomarbeitsplätzen zu verstecken, macht sich natürlich immer leicht.
Schön, dass sie öffentlich sagen, dass sie sich nicht an das Einzelhandelskonzept halten, welches der Stadtrat selbst beschlossen hat. Danke.
Im Prinzip haben wir doch Fakten, Globus hat ein eigenes Grundstück auf dem ist Einzelhandel erlaubt, zwar in der Form das es Baumarkt war aber es ist im Plan als Handelsfläche deklariert. Es gibt in direkter Nähe schon zwei Diskounter, andere Konzepte als Globus. Globus ist Vollsortimenter das sind Lidl und ich glaub das ist ein Roter Netto nicht. Der nächste Vollsortimenter ist Kaufland im Südstadtring oder E Center Merseburger Strasse oder noch eins auf der Silberhöhe. Die ganze Diskussion von Seiten des HEP ist klar, es geht ein Großmieter der sehr viel mehr Fläche belegt hat als er eigentlich braucht und das es schwer sein wird die 16000m2 wieder an einen Mieter zu bringen. Ich denke das Globus sich ähnlich aufstellen möchte wie sie es in Leipzig Seehausen im Sachsenpark getan haben. Das sich mit den verändernden Wohn und Siedlungskonzepten auch die Handelskonzepte ändern müssen sollte klar sein. Handel ist Wandel und Konkurenz belebt das Geschäfft. Und den ersten Fingerzeig hatte das HEP doch schon als sie den Fressnapf in die Dieselstrasse haben ziehen lassen.
Nach meinem Politikverständnis sollen Politiker wie Stadträte weitsichtige und vernünftige Entscheidungen treffen, dabei auch die Anliegen der Bürger vertreten. Zur Meinungsbildung vor Entscheidungen könnte es beitragen, möglichst viele Facetten und Stimmen zu erfassen.
Das sich die City Gemeinschaft für diese Stadt engagiert, ist weder neu noch erstaunlich, sondern begrüßenswert!
Wenn es mit dem Standort nicht klappt, gibt es immernoch die Möglichkeit des ehemaligen Ammendorfer Depot.
Nach welchen rechtlichen Kriterien hat der Stadtrat zu entscheiden?
Erstaunlich, wie massiv hier von allen Seiten versucht wird, auf die Entscheidungsfindung der Stadträte einzuwirken. Weniger wäre eindeutig mehr!
Und was das Einzelhandel-und Zentrenkonzept angeht, so steht das sowieso zur Überarbeitung an und war in den letzten Standortentscheidungen selten entscheidungsbestimmend, will sagen, es hat sich niemand mehr dran gehalten. Mal abgesehen davon, dass auch Globus ein Verarmungsszenario bemüht, gibt es keinen Plan B nach deren Aussage. Wenn es also nicht klappt mit dem neuen Standort, dann war es das für Globus. Wieviel Arbeitsplätze dann verloren gehen, dürfte man bei der Abwägung ebenfalls ins Kalkül ziehen.