Kay Senius: „Pendeln wird zur Normalität“

23. Juni 2016 | Wirtschaft | 2 Kommentare

Top-Ziel für Pendler aus Sachsen-Anhalt bleibt die Stadt Leipzig. Das zeigt das Pendlerranking der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen. Rund 19.900 Männer und Frauen aus Sachsen-Anhalt pendeln in die Messestadt. Auf dem zweiten Platz der „Pendler-Top 10“ steht weiterhin Wolfsburg. Die VW-Stadt zieht jeden Tag 9.500 an. Auch dieser Automobilstandort verzeichnet ein leichtes Plus. Es folgen die Landkreise Nordsachsen, Berlin und Helmstedt. Gependelt wird aber auch in die Gegenrichtung. Rund 14.700 Leipziger arbeiten in Sachsen-Anhalt, ebenso viele aus dem Landkreis Nordsachsen. Auf den Plätzen folgen der Landkreis Leipzig und Berlin. Insgesamt bleibt Sachsen-Anhalt ein Auspendlerland: Rund 141.000 Auspendler stehen 62.000 Einpendlern gegenüber. Die Zahl der Auspendler erreichte damit den höchsten Stand seit 2008.
Dennoch gibt es eine Trendwende: „Das Fern- und Wochenpendeln hat nachgelassen. Dafür ist das Pendeln im Tagesbereich normal geworden, weil Wirtschaftsräume zusammenwachsen, wie etwa in Halle und Leipzig. Die günstige Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur und des Nahverkehrs ermöglicht es, die Entfernungen schneller zu überwinden“, erklärte Kay Senius, Chef der Arbeitsagenturen Sachsen-Anhalt.

Oberzentren in Sachsen-Anhalt entfalten Sogwirkung

Innerhalb Sachsen-Anhalts unterscheidet sich das Pendlerverhalten regional zum Teil deutlich. So üben vor allem die drei Oberzentren Dessau-Roßlau, Halle und Magdeburg eine Sogwirkung auf Beschäftigte aus. Sie haben mehr Ein- als Auspendler. Das zeigt auch die Bedeutung dieser Räume für die weitere Entwicklung des Landes.

Unternehmen sollten noch stärker flexible Arbeitszeiten und Arbeiten über Distanz anbieten

„Um Fachkräfte anzuwerben und zu halten, sollten Unternehmen die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen und ihren Mitarbeitern entsprechende Angebote machen. Denn immer mehr bietet vernetztes Arbeiten auch Möglichkeiten für ein Arbeiten über Distanzen, wie etwa beim Homeoffice. Darüber hinaus eröffnen flexible Arbeitszeiten gerade bei Pendlern eine bessere Balance von Arbeitszeit und Privatleben“, erklärte Kay Senius.

(PM BA LSA/Thü)

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