Schachtisch und Hocker auf der Peißnitz gestohlen

freigelegte Schachanlage 2013. Fotoquelle: „Leben am Fluss“ mit freundlicher Genehm.

Lange schlummerten die Schachtische auf der Peißnitz einen tiefen Dornröschenschlaf. Ca. ab 2013 kümmerten sich die engagierten Bürger von „Leben am Fluss“ um die Anlage, legten sie frei und strichen auch die farbigen Hocker neu mit Farbe. Auch das Hochwasser von 2013 konnte den Schachtischen nicht viel anhaben. Die engagierten Bürger schlugen der Stadt vor, die Schachtische herüber zum Peißnitzhaus zu versetzen, damit die Anlage dort einen Nutzen hat (am Peißnitzhaus wird viel Schach gespielt). Grünflächenamt und Planung der Stadt Halle reagierten mit Ablehnung, sie hatten andere Pläne. Das Areal wurde als erhaltenswert eingestuft und sollte reaktiviert werden, sobald Planung und Finanzierung soweit waren (Angaben Frau Trettin, Teamleiterin Freiraumplanung).

Ein Schachtisch und zwei seiner Hocker wurden entwendet

Dafür könnte es jetzt zu spät sein. Denn die dreiste Selbstbedienungsmentalität in Halle hat selbst vor den Schachtischen nicht halt gemacht, den Bemühungen von Ordnungsamt und Polizei zum Trotz, die in letzter Zeit sehr aktiv auf der Insel und der Ziegelwiese herumstreifen. Der erste Schachtisch (auf dem ersten Foto ganz rechts) und zwei seiner Hocker wurden vor ca. einer Woche entwendet. Es müssen die Täter über schweres Gerät und belastbares Transportgefährt verfügt haben. Nach der Broken-Windows-Theorie (englisch für „Theorie der zerbrochenen Fenster“) wird es wohl zu weiterer Entfernung von Schachtischen kommen. Vielleicht werden Gärten oder Kleingärten damit in nächster Zeit erheblich aufgewertet. Frau Trettin wird dann mit ihrer Freiraumplanung zu spät kommen. Die Bürger, die sich darum gekümmert haben, werden jetzt wohl endgültig resignieren.

Paula Poppinga