Große Resonanz beim Barrieretest in Halles Innenstadt und Café inklusive

4. Mai 2016 | Vermischtes | Keine Kommentare
Fast 40 Freiwillige starteten in die Innenstadt zu einem Barrieretest. Foto: Marcus-Andreas Mohr

Fast 40 Freiwillige starteten in die Innenstadt zu einem Barrieretest. Foto: Marcus-Andreas Mohr

Barrierefreiheit ist für alle wichtig und darf kein Luxus sein, um selbstbestimmt leben zu können. Die meisten Behinderungen sind nicht angeboren, sondern werden erst im Lauf des Lebens erworben. Am 3. Mai haben sich etwa 40 Freiwillige dafür stark gemacht, dass eine Behinderung keine Barriere für ein selbstbestimmtes Leben sein muss. Anlass war der Europäische Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, den die Aktion  Mensch in vielen deutschen Städten fördert, in Halle hat sich die Freiwilligen-Agentur mit vielen Partnern zum 4. Mal daran beteiligt.

Bei der Aktion „Wie rollstuhlfreundlich ist unsere Stadt?“ starteten am frühen Nachmittag fast 40 Freiwillige in die Innenstadt zu einem Barrieretest, bei dem öffentliche Gebäude und andere wichtige Einrichtungen wie Museen, Kirchen, Ärzte, Haltestellen, Parkplätze, Sanitätshäuser, Geschäfte und Gastronomie in Bezug auf ihre Rollstuhlfreundlichkeit unter die Lupe genommen wurden. In Tandems von Rollstuhlfahrern und ‚Fußgängern“ bot dieser Test auch ausführlich Gelegenheit, um mit Geschäftsinhabern und miteinander ins Gespräch zu kommen. Unter den Freiwilligen waren junge und ältere, Menschen mit und ohne Behinderung und auch Dr. Karamba Diaby, der seinen Platz im Bundestag mit einem Gang durch Halles „Kneipenmeile“, die Sternstraße getauscht hatte und dort mit vielen Restaurantbesitzern über Barrierefreiheit gesprochen hat.

Die Ergebnisse lassen sich sehen: Etwa 120 neue Orte werden demnächst in der Online-Karte für rollstuhlgerechte Orte www.wheelmap.org eingetragen. Sehenswürdigkeiten und ausgewählte Einrichtungen werden darüber hinaus in einem neuen barrierefreien Stadtführer für Halle erscheinen.

Beim  anschließenden Café inklusive fand ein reger Erfahrungsaustausch über den Barrieretest statt. Foto: Marcus-Andreas Mohr

Beim anschließenden Café inklusive fand ein reger Erfahrungsaustausch über den Barrieretest statt. Foto: Marcus-Andreas Mohr

Beim  anschließenden Café inklusive fand ein reger Erfahrungsaustausch über den Barrieretest statt. Die Bilanz ist überwiegend positiv: „Wir haben das Gefühl, dass die Geschäftsinhaber mit unserer Aktion zum Nachdenken angeregt wurden, und viele waren an Informationen über mobile Rampen interessiert“, sagt eine Teilnehmerin. Nichts desto trotz sind und bleiben viele Einrichtungen für Rollstuhlfahrer nicht zugänglich. Die Innenstadt von Halle ist von historischen Bauten geprägt, die z.T. mehrere Stufen am Eingang haben und denkmalgeschützt sind, da ist oft Kreativität gefragt, um doch eine Lösung zu finden. „Es ist aber schon viel in Richtung Barrierefreiheit in Halle passiert“ berichtet eine andere Teilnehmerin, „und wir wollen den Blick nach vorn richten. Gemeinsam sind wir stark – das hat die Aktion heute wieder bewiesen“.

Der Aktionstag am 3. Mai wurde von der Freiwilligen-Agentur, Mitgliedern dar Arbeitsgruppe „Ehrenamt barrierefrei“ und engagierten Freiwilligen in Kooperation mit dem Behindertenbeauftragten der Stadt Halle, Dr. Toralf Fischer organisiert und wurde von Aktion Mensch im Rahmen des Europäische Protesttages für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung gefördert.

„Wir danken ganz herzlich allen Unterstützern und Aktiven bei der Vorbereitung, beim Barrieretest und allen, die zu einem Gelingen des Tages beigetragen haben“, sagt Sulamith Fenkl-Ebert von der Freiwilligen-Agentur, die gemeinsam mit Annett Melzer und dem Beratungsteam der Freiwilligen-Agentur diesen Tag organisiert hat.

Freiwilligen-Agentur

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