Ergebnisse des Mikrozensus: Immer weniger Familien in Sachsen-Anhalt

13. Mai 2016 | Vermischtes | 3 Kommentare

Nach den Ergebnissen des Mikrozensus, einer Stichprobenerhebung bei einem Prozent der Bevölkerung wurden in Sachsen-Anhalt im Jahr 2014 insgesamt rund 285.900 Familien mit 410.700 Kindern jeden Alters gezählt. Damit lebten rund 40 Prozent (901.500) der sachsen-anhaltinischen Bevölkerung in einer Familie, in jedem vierten Haushalt lebte mindestens ein Kind.

Die „traditionelle“ Familie war die meist gezählte Form des Familienlebens.

Die „traditionelle“ Familie war die meist gezählte Form des Familienlebens.

Die Mehrheit der Familien, nämlich 72 Prozent (204.800) wurde 2014 von Paaren, also von zwei Elternteilen geführt. Als „traditionelle“ Familie (Ehepaare mit Kind) lebten 55 Prozent der Familien zusammen und war somit die meist gezählte Form des Familienlebens.

Rund 28 Prozent (81.100) aller Familien waren Haushalte von Alleinerziehenden mit Kind(ern), wobei es hier mehr alleinerziehende Mütter (71.600) als alleinerziehende Väter (9.500) gab.

Die Zahl der Familien nahm gegenüber 2005 um 26 Prozent ab, Hauptursache ist hier die rückläufige Zahl der Ehepaare mit ledigen Kindern. Bei dieser Form des Zusammenlebens zeigt sich ein Rückgang um 38 Prozent.

Der Anteil der nichtehelichen Lebensgemeinschaften mit Kind(ern) an den Familien insgesamt erhöhte sich seit 2005 um 5,4 Prozent, eine ähnliche Entwicklung zeigt sich bei Alleinerziehenden mit minderjährigen Kindern.

Nicht nur die Zahl der Familien war rückläufig, auch die der Kinder. In reichlich der Hälfte der Familien Sachsen-Anhalts lebte nur ein Kind im gemeinsamen Haushalt, 29 Prozent der Familien hatten zwei, 7 Prozent drei oder mehr Kinder. Eine Durchschnittsfamilie bestand 2014 aus 3,15 Personen.

Bei 78 Prozent der Familien mit zwei Elternteilen und Kindern unter 18 Jahren gingen beide Partner einer Erwerbstätigkeit nach. Lediglich einer der beiden Partner arbeitete bei 17 Prozent der Paare mit Kindern unter 18 Jahren. Von den Alleinerziehenden waren 67 Prozent erwerbstätig.

Im Mikrozensus erfolgt die Erfassung familiärer Beziehungen seit 2005 nach dem Lebensformenkonzept. Ausgehend davon gehören zu den Familien alle Eltern-Kind-Gemeinschaften, d.h. Ehepaare mit ledigen Kindern, (nichteheliche und gleichgeschlechtliche) Lebensgemeinschaften mit ledigen Kindern und Alleinerziehende mit ledigen Kindern. Zu den Kindern zählen dabei auch Stief-, Pflege- und Adoptivkinder.

Statistisches Landesamt

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