Wiederherstellung der Halle-Saale-Schleife aus Flutmitteln?

23. Mai 2016 | Umwelt + Verkehr | 6 Kommentare

Seit drei Jahren bietet der nördliche Teil der Halle-Saale-Schleife, ab der Abzweigung „an der wilden Saale“, ein Bild der Verwüstung.  Der Belag ist geschreddert, nur eine Fahrspur der ehemaligen, historischen Rennstrecke ist für den Fahrzeugverkehr provisorisch freigegen, und zwar nur als „Einbahnstraße“ mit „Tempo 20“. Auf der vollkommen abgehobelten zweiten Spur wuchert das Unkraut. Aber nicht das Hochwasser ist direkte Ursache dieser Zerstörung. In einer Nacht- und Nebel-Aktion hatte seinerzeit OB Bernd Wiegand kurz nach der Flut im Juni 2013 „auf eigene Faust“ den Auftrag für einen neuen Hochwasserdeich erteilt. Hunderte Bäume wurden gefällt, die Straße geschreddert, um Platz für den Deichbau zu schaffen. Der wurde jedoch kurzer Hand im Eilverfahren vom Verwaltungsgericht gestoppt.

Halle-Saale-Schleife. Durchfahrt Richtung Süden verboten

Halle-Saale-Schleife, Zustand im Mai 2016. Durchfahrt Richtung Süden gesperrt.

Auch ein zweiter Versuch des hierzu zuständigen Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW), auf dieser Trasse den Deichbau fortzusetzen, scheiterte gerichtlich (Hallespektrum berichtete).

Die immer wieder gestellte Frage nach Regressforderungen wegen der Kosten für die zerstörte Straße scheint nun einer eleganten Lösung entgegen zu gehen: Wie der Pressesprecher der Stadt Halle mitteilte, ist geplant, die fällige aufwändige Reparatur der Straße aus Hochwassermitteln zu begleichen. Einen entsprechenden Antrag habe die Stadt Halle beim Fördermittelgeber gestellt. Wann der Wiederaufbau erfolgen könne, hänge jedoch noch vom Ergebnis des Planfeststellungsverfahrens und der Umweltverträglichkeitsprüfung zum Trassenverlauf ab, was in den Händen des LHW liege. Dies bleibe abzuwarten, so der Stadtsprecher.

Schwache Hoffnung für Autofahrer: die Stadt prüft derzeit, ob die Straße mit provisorischen Ausweichbuchten versehen werden könne, um sie in beide Richtungen frei zu geben.

 

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