Klimaschadgase: Ausstoß in Sachsen-Anhalt nur leicht rückläufig

2. Dezember 2016 | Umwelt + Verkehr | Keine Kommentare

Im Jahr 2015 wurden 305,2 Tonnen klimawirksame Stoffein 317 Unternehmen aus Sachsen-Anhalt als Kälte- oder Treibmittel verwendet. Wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt mitteilt, ging der Verbrauch gegenüber dem Jahr 2014 um 0,6 Prozent bzw. um 1,9 Tonnen zurück. Dabei nahm die Zahl der Unternehmen, welche klimawirksame Stoffe einsetzten, gegenüber dem Vorjahr um 19 zu.
Bei der Erhebung ist das treibhauswirksame Gas CO2 (Kohlendioxid) NICHT mit einbezogen.

Im Verarbeitenden Gewerbe wurde mit 265,5 Tonnen die größte Mengean klimawirksamen Stoffen eingesetzt. Es folgte mit 26,9 Tonnen der Wirtschaftsabschnitt Vorbereitende Baustellenarbeiten, Bauinstallation und sonstiges Ausbaugewerbe. 85,1 Prozent (259,7 t) der eingesetzten klimawirksamen Stoffe waren Fluorkohlenwasserstoffe (FKW und H-FKW) und 14,9 Prozent (45,5 t) waren FKW-haltige Blends.

Klimawirksame Stoffe fördern den Treibhauseffekt. Da sich der größte Teil der verwendeten Stoffe in geschlossenen Systemen befindet, tritt eine Gefährdung der Umwelt erst bei einer möglichen Freisetzung in die Atmosphäre auf. Der potentielle Einfluss der eingesetzten klimawirksamen Stoffe auf die Erderwärmung wird auch als Treibhauspotential oder GWP-Wert (Global Warming Potential) bezeichnet und in 1 000 Tonnen CO2-Äquivalente dargestellt.

Fluorkohlenwasserstoffe wurden früher in Spraydosen als Treibgas verwendet, auch in Haushaltskühlschränken u8nd Ähnlichem. Diese Anwendung ist nahezu rückläufig, dennoch werden werden immer noch in speziellen Anwendungen eingesetzt. es existieren für nahezu alle Anwendungen der FKW weniger bedenkliche Alternativsubstanzen, die aber oft mit Nachteilen wie hoher Preis, Brennbarkeit oder Toxizität verbunden sind.
Früher wurden diese Gase pauschal als „FCKW“ bezeichnet (Fluorchlorkohlenwasserstoffe). Heute differnziert man zwischen FKW, also komplett fluorierten Kohlenwasserstoffen, bei denen alle Wasserstoffatome gegen Fluor ausgetauscht sind, und solchen, die nur teilsubstituiert sind (H-FKW). Die ebenfalls klimaschädlichen Chlorfluorkohlenwasserstoffe (CFKW und H-CFKW) scheinen in der Statistik nicht erfasst worden zu sein.

(Red, mit Material von StaLa LSA)

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