IHK-Verkehrsausschuss zum Bundesverkehrswegeplan 2030: „Ein guter Plan für den Süden Sachsen-Anhalts“

4. Mai 2016 | Umwelt + Verkehr | Ein Kommentar
Reinhard Schröter, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer. Foto: IHK Halle-Dessau

Reinhard Schröter, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer. Foto: IHK Halle-Dessau

Der Verkehrsausschuss der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) bewertet den aktuellen Entwurf des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) 2030 grundsätzlich positiv – so das Fazit der gestrigen Ausschusssitzung in Halle (Saale).

Mit dem BVWP 2030 legt die Bundesregierung den langfristigen Rahmen für Investitionen in Bundesfernstraßen, Schienenwege und Wasserstraßen fest. Insgesamt sollen knapp 265 Milliarden Euro investiert werden, 70 Prozent davon in Erhaltungs- und Ersatzmaßnahmen. Daneben sollen vorrangig Maßnahmen zur Ertüchtigung der bestehenden Verkehrsnetze und zur Beseitigung von Engpässen umgesetzt werden – für die Vorhaben im IHK-Bezirk sind rund 1,8 Milliarden Euro geplant. In den vergangenen zweieinhalb Jahren hatte die IHK intensiv dafür geworben, dass für die Wirtschaft wichtige regionale Projekte in den vordringlichen Bedarf des Neuen BVWP aufgenommen werden. „Mehr als 90 Prozent unserer Vorschläge finden sich im vorliegenden Entwurf wieder. Das ist sehr erfreulich“, bilanzierte Reinhard Schröter, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer auf der Sitzung des Ausschusses.

Im BVWP-Entwurf seien für den IHK-Bezirk die Fertigstellung der A 143-Westumfahrung Halle und der B 6n von Köthen bis zur B 184 südlich Dessau genauso fest eingeplant wie mehrere Ortsumgehungen im Süden Sachsen-Anhalts. Das betreffe zum Beispiel Umfahrungen für Coswig, Griebo und den Norden der Lutherstadt Wittenberg oder eine großräumige Umgehung für Naumburg und Bad Kösen. Deutliche Aufweitungen bestehender Nadelöhre könnten auch erreicht durch Ortsumgehungen für Eutzsch (B 2 /B 100), Theißen (B 91), Tornau/Roßlau (B 184), Mühlanger/Jessen (B 187), Gröbers/Großkugel (B 6), Wallendorf/Zöschen (B 181) und Weißenfels (B 87). „Die Schwerpunkte sind richtig gesetzt. Wichtig ist jetzt, diese Projekte zügig zu planen und zeitnah umzusetzen“, forderte Schröter.

Nur einen Kritikpunkt hat die IHK: Im „Vordringlichen Bedarf“ fehlt bisher eine leistungsfähige Verbindung ohne Ortsdurchfahrten von der A 71 bei Sangerhausen in Richtung Norden. Das ist mit einer Ortsumgehung Annarode/Siebigerode/Mansfeld (B 86) möglich, diese ist bis jetzt aber nur als „Weiterer Bedarf“ eingestuft – und damit faktisch auf die Zeit nach 2030 verschoben. Die IHK hat deshalb gegenüber dem Bundesverkehrsministerium die Einordnung dieser Ortsumgehung in den „Vordringlichen Bedarf“ gefordert. Auf dessen Internetseite www.bvwp-projekte.de sind die einzelnen Verkehrsprojekte und der bisher zugewiesene Dringlichkeitsbedarf verzeichnet.

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