Grüner Stadtrat Christian Feigl kämpft für Erhalt von Industriegebiet

9. November 2016 | Umwelt + Verkehr | Keine Kommentare

Halle-Ost, genau gesagt das Gebiet östlich der Bahnlinie, ist ein klassisches Gewerbegebiet, das sich, wie in vielen alten Industriestädten, historisch entwickelt hat. Im Osten gelegen deshalb, weil in Mitteleuropa die Winde von Westen her wehen, und den Schmutz der Betriebe aus der Stadt gen Osten treiben. So entwicklte sich das Gebiet hinter dem Bahnhof, das sich in Halle „Freiimfelde“ nennt, benannt nach dem landwirtschaftlichen Gut außerhalb der Stadt, das sich im 18.Jahrhundert hier befand. Der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstandenen Schlachthof markiert noch heute augenfällig den Anfang dieses wirtschaftlich einst bedeutenden Geländes, aber auch die heute noch bestehende „Halloren-Schokoladenfabrik“. Heute ist das Stadviertel zersiedelt und ungeordnet. Industriebrachen sind mit gründerzeitlicher, schlichter Wohnbebauung verwoben, es ist ein wildes Mischgebiet aus Baumärkten, Einfamilienhäusern und KFZ-Bastelbetrieben entstanden, in denen sogar „nicht genehmigtes Wohnen“ stattfindet, wie gestern auf dem Planungsausschusszu erfahren war.

Halle hat – im Gegensatz zum Saalkreis – wenig industriell nutzbare Flächen anzubieten.

„Die Entwicklung des Bestandsgewerbegebietes Halle-Ost lässt sich bis in die Phase der östlichen Stadterweiterung jenseits der Bahnflächen zurückverfolgen, die Ende des 19. Jahrhunderts begann. Seither hat sich die Bebauungsstruktur des Gebietes sporadisch entwickelt und stellt sich uneinheitlich dar. Charakteristisch war stets eine ungeregelte Mischung von Betrieben aller Größenordnungen und verschiedener Wirtschaftsbereiche als Resultat einer weitgehend ungeplanten Entwicklungsgeschichte“ heißt es in einer Beschlußvorlage, die gestern dem Plaungsausschuss vorlag. Ziele der Beschlußvorlage: Ordnung schaffen, das Gebet als eindeutiges Gewerbegebiet endgültig im Flächennutzungsplan auszuweisen. Argumentative Schützenhilfe erhielt die Stadt dabei ausgrechnet vom Grünen-Statdrat Christian Feigl. Er befürchtet, dass sich mit der schleichenden Umnutzung des Gewerbegebietes „schutzwürdige Interessen“ einschleichen, und eine vollumfängliche Nutzung des Geländes eigeschränkt würden, beispielsweise vor dem Hergrund des Immissionsschutzgesetzes, sprich: Industrielärm. So hatte er sich bereits auf der vorletzten Sitzung als einzige hörbare Stimme dagegen gewandt, das Grundstück an der Ecke Grenzstraße/Delitzscher Straße einem Baumarkt zuzuordnen. Christian Fegl ist im Stadtrat bislang  als eifriger Verfechter der Denkmalpflege bekannt.
Der Beschlußvorlage der Stadtverwaltung, die das Ziel hat, eine gewerblich- industrielle Nutzung des Gebietes zu sichern, stimmte der Planungsausschuss des Statdrates einstimmig zu.

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