Startseite Foren Halle (Saale) 40 Sekunden schneller: Stadt verteidigt Wegfall der Haltestelle Stadtbad

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  • #172443

    Anonym

    An der Haltestelle Stadtbad in Halle (Saale) werden wohl nur noch zwei Jahre lang Busse und Straßenbahnen halten. Im Zuge des Umbaus der Großen Steins
    [Der komplette Artikel: 40 Sekunden schneller: Stadt verteidigt Wegfall der Haltestelle Stadtbad]

    #172445

    Das ist wieder so eine typische HAVAG-Milchmädchenrechnung, die da aufgemacht wurde. Es wird vergessen, dass an der Haltestelle Curie-Platz die Studenten zum Unicampus und zur WiWi-Fakultät aussteigen, sowie die Besucher der Hauptpost. Wenn die HAVAG jede Haltestelle so überprüfen würde, könnte man wohl nach deren Rechnung 50% aller Haltestellen einsparen, mit der Haltestelle Hallmarkt angefangen.
    Und ehrlich gesagt kann ich mir die Einsparung von angeblich 290.000 € nicht erklären……wie setzen die sich zusammen? Der Reinigungsdienst und ab und an mal nen neuen Fahrplan aufhängen kanns ja wohl nicht sein!

    MfG
    kH

    #172446

    Ich finde es traurig, wie unwissenschaftlich, gar laienhaft, hier offiziell argumentiert wird:

    Ein 400m Radius (!) Einzugsgebiet wird in der Theorie als Kreis um die jeweilige Station gelegt. Berücksichtigt man die jeweiligen Strukturen der Straßen, kommt ein Umwege-Faktor dazu. Je kürzer der Weg, desto schlimmer der Umweg.

    Doch welch Banause glaubt in der heutigen hochmobilen Zeit wirklich, dass Menschen gern und freiwillig den ÖPNV nutzen, wenn sie 500 m laufen sollen? Gut, dank Steintor, Ulrichstraße und Markt sind die nächsten Stationen nicht sooo weit weg, doch die Denkweise scheint tief verankert zu sein.

    Der Fahrzeitgewinn ist Verulkerei, im Fahrplan wird keine Einsparung zu finden sein (Markt – Curieplatz = 2 Minuten, dito für den Weg zum Steintor. Mit Stadtbad wären es Curieplatz – Stadtbad = 1 Minuten, Stadtbad – Steintor auch 1 Minute.)

    Ist es denn so schwer, sich mal unter dem Hinblick der besseren Fahrgastgewinnung mit den Stationen zu beschäftigen?

    Übrigens: 800 Fahrgäste ist eine stattliche Anzahl, ob alle heutigen 800 bereit sind, weitere Wege auf sich zu nehmen, ist fraglich. Mit jedem Fahrgast fehlen auch dessen netto-Einnahmen (ca. 1 Euro je Fahrt)

    #172447

    Da haben gerade wir älteren Leute so für den Erhalt der Frauenhalle im Stadbad gekämpt und nun soll die Haltestelle am Stadbad wegfallen. Wieviele von uns sind gehbehindert und froh, dass wir ohne weiteren Weg das Bad erreichen können. Denkt die Stadtplanung auch mal an uns?? Ich feue mich endlich wieder auf das Stadtbad, auch wenn ich noch mit Gehhilfen unterwegs bin. Die Freude wird mir natürlich nun genommen.

    #172452

    Es wäre denkbar, das Stadtbad an die nächste Haltestelle zu verlegen.

    #172458

    Wenn die Stadt/HAVAG mit der nicht umsetzbaren Barrierefreiheit argumentiert, um eine Haltestelle zu entfernen, und somit behinderten (im weitesten Sinne) Personen zumutet, einige Meter weiter zu laufen/rollen, dann könnte man die Haltestelle auch gleich nicht-barrierefrei bauen/lassen und die, die auf Barrierefreiheit angewiesen sind, bitten, am Steintor oder Joliot-Curie-Platz auszusteigen. Das ist also ein bisschen Quatsch. Aber vermutlich gibt’s wieder nur Fördermittel, wenn Barrierefreiheit gewährleistet werden kann, sonst muss man aus eigener Tasche zahlen.

    Und ich glaube, ein tatsächlicher Fahrzeitgewinn ist da auch nicht drin, denn dort kann die Straßenbahn nicht unabhängig vom Autoverkehr fahren. Sie wird also – zumindest in Richtung Markt – mit im Stau stehen, der dort auch garantiert entstehen wird, wenn die Verkehrsführung so unpraktisch und mit Ampeln über den Platz gestaltet wird. Und wenn die Straßenbahn am Stadtbad eh im Stau steht, dann kann sie auch gleich Leute ein- und aussteigen lassen.

    #172461

    Das ist wieder so eine typische HAVAG-Milchmädchenrechnung, die da aufgemacht wurde. Es wird vergessen, dass an der Haltestelle Curie-Platz die Studenten zum Unicampus und zur WiWi-Fakultät aussteigen, sowie die Besucher der Hauptpost. Wenn die HAVAG jede Haltestelle so überprüfen würde, könnte man wohl nach deren Rechnung 50% aller Haltestellen einsparen, mit der Haltestelle Hallmarkt angefangen. Und ehrlich gesagt kann ich mir die Einsparung von angeblich 290.000 € nicht erklären……wie setzen die sich zusammen? Der Reinigungsdienst und ab und an mal nen neuen Fahrplan aufhängen kanns ja wohl nicht sein!

    Ich vermute 290.000€ ist für Umbau. Die Wartung kommt oben drauf.

    Ich finde es traurig, wie unwissenschaftlich, gar laienhaft, hier offiziell argumentiert wird:
    Ein 400m Radius (!) Einzugsgebiet wird in der Theorie als Kreis um die jeweilige Station gelegt. Berücksichtigt man die jeweiligen Strukturen der Straßen, kommt ein Umwege-Faktor dazu. Je kürzer der Weg, desto schlimmer der Umweg.
    Doch welch Banause glaubt in der heutigen hochmobilen Zeit wirklich, dass Menschen gern und freiwillig den ÖPNV nutzen, wenn sie 500 m laufen sollen?
    Gut, dank Steintor, Ulrichstraße und Markt sind die nächsten Stationen nicht sooo weit weg, doch die Denkweise scheint tief verankert zu sein.
    Der Fahrzeitgewinn ist Verulkerei, im Fahrplan wird keine Einsparung zu finden sein (Markt – Curieplatz = 2 Minuten, dito für den Weg zum Steintor. Mit Stadtbad wären es Curieplatz – Stadtbad = 1 Minuten, Stadtbad – Steintor auch 1 Minute.)
    Ist es denn so schwer, sich mal unter dem Hinblick der besseren Fahrgastgewinnung mit den Stationen zu beschäftigen?
    Übrigens: 800 Fahrgäste ist eine stattliche Anzahl, ob alle heutigen 800 bereit sind, weitere Wege auf sich zu nehmen, ist fraglich. Mit jedem Fahrgast fehlen auch dessen netto-Einnahmen (ca. 1 Euro je Fahrt)

    Offiziell sind es maximal(!) 200m mehr. Das hat wenig mit laienhaft oder ähnlichem zu tun. Dafür eine ordentliche Ersparnis. (40Sek *x Fahrten, Verschleiß, weniger Wartungskosten kein Neubau der Haltstelle)
    Da müssten aber alle 827 Fahrgäste fern bleiben um deine Milchmädchenrechnung zu erfüllen. In der Realität wird aber ein Großteil einfach die maximal 200m laufen.

    #172473

    Eine Haltestelle weniger bedeutet übrigens auch eine Station weiter mit dem Kurzstreckenticket.

    Und ein Hindernis für Fahrradfahrer weniger. Wobei die in dem ganzen Konzept eh nur als Randgruppe „Berücksichtigung“ finden.

    #172551

    Eine Haltestelle weniger bedeutet übrigens auch eine Station weiter mit dem Kurzstreckenticket.

    Das nützt Fahrgästen aus der/in die Lu-Wu nichtmal was, denn eine Direktverbindung zum Markt gibt es seit dem Wegfall der Linie 6 auch nicht mehr, und umsteigen ist mit Kurzstreckenkarte nicht erlaubt.

    Also: kein Gewinn für niemanden. Aber Hauptsache Optimierung. Und Optimierung fordert halt Opfer.

    #172575

    Diese Haltestellen alle paar hundert Meter, das ist doch albern. Früher hätte man bspw. vom Steintor bis zum Rannischen Platz fahren können. Oder von der Hegelstraße bis zum Markt. Oder vom Markt bis zum Gimritzer Damm.
    Eine Zeitlang gab es ja die Sonderregelungen für den Altstadtkern, da tat das noch nicht so weh. Heute hingegen muss man für eine in lächerliche Hüpfer aufgeteilte Kurzstrecken schon ein Stundenticket investieren.

    #172580

    Für die Schulkinder der IGS (insgesamt etwa 1.000 Kinder) hat der Halt am Stadtbad schon seinen Sinn. Nicht nur die älteren Menschen, auch die jüngeren würden von einem Erhalt profitieren.

    #172599

    Wenn die Stadt/HAVAG mit der nicht umsetzbaren Barrierefreiheit argumentiert, um eine Haltestelle zu entfernen, und somit behinderten (im weitesten Sinne) Personen zumutet, einige Meter weiter zu laufen/rollen, dann könnte man die Haltestelle auch gleich nicht-barrierefrei bauen/lassen und die, die auf Barrierefreiheit angewiesen sind, bitten, am Steintor oder Joliot-Curie-Platz auszusteigen.

    Ha, sehr schön. Die gleiche Argumentation hatte ich bei der HAVAG schon vor ein paar Jahren zur Frage angebracht, warum die Haltestelle „Heinrich-Schütz-Straße“ am Justizzentrum nur stadtauswärts existiert.

    Von der HAVAG hieß es damals, daß der stadteinwärts (nicht) vorhandene Platz der Errichtung einer barrierefreien Haltestelle entgegen stünde.

    Mein Einwand, daß auch die beiden jeweils davor und dahinter liegenden Haltestellen (Pfännerhöhe bzw. Lutherstraße) nicht barrierefrei sind und es (auch) dem mobilitätseingeschränkten Fahrgast sicher lieber wäre, an einer nicht barrierefreien Haltestelle vor der Tür des Justizzentrums einzusteigen, als etwa 300m nach Süd oder Nord zu humpeln, blieb unerhört.

    Ich hatte damals vorgeschlagen, doch einfach probehalber ein Haltestellenschild stadteinwärts hinzustellen und abzuwarten, wie dieses angenommen wird. Doch, wie gesagt, Antwort keine.

    Zurück zum Stadtbad.

    #172643

    @nixidee
    welche (milchmädchen)Rechnung meinst du?

    Schau dir mal die Straßenführungen an. Wer bisher nördlich oder südlich der Station „Stadtbad“ Quelle oder Ziele des Weges hatte, lief einfach ein paar Meter weiter vor. Einsteigen, fertig. Zukünftig kommt noch der Abstand zum Curieplatz hinzu. Da werden aus Luftlinie 150 m bis Curieplatz schnell 300 m zum Laufen.

    Andere Städte setzen eher den Trend, dichte Abstände zu wählen. Gerade, wo kurze Taktzeiten vorkommen und praktisch dauernd eine Bahn kommt und eingestiegen werden kann. In hochdichten Quartieren mit großer Nutzungsvielfalt ist das Grundvoraussetzung für die Akzeptanz des ÖV.


    @Gims

    Das ist traurig lesen zu müssen. Zumal einiges der HAVAG recht bieder bis verstaubt wirkt (nicht alles!). Verbesserungspotenzial gibt es jede Menge!

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