Stolpersteine – Filme gegen das Vergessen

25. Januar 2017 | Bildung und Wissenschaft, Nachrichten, Veranstaltungen | Keine Kommentare

StolpersteinAm Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern vier Beiträge der Reihe “Stolpersteine – Filme gegen das Vergessen” an Menschen, die ihr Leben durch das NS-Regime verloren haben. Die Vorführung findet am 27. Januar ab 20 Uhr im Mitteldeutschen Multimediazentrum , Mansfelder Straße 56 statt. Gedreht wurden die Filme von Studierenden des Masterstudiengangs MultiMedia & Autorschaft (Uni Halle), der die Veranstaltung zu sammen mit der Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale) und der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt initiiert hat. Gedenkstätte und Stiftung unterstützten in vielen Fällen die vom Zeitgeschichte(n) e.V. Halle auf den Weg gebrachten Recherchen nach Opfern des Nationalsozialismus aus unserer Stadt.

Zwei Studentinnen sind für ihren Beitrag nach Israel gereist, um Irene Eber zu treffen, eine der letzten Überlebenden des Holocaust aus Halle. Eber verlor ihren Vater durch die Nationalsozialisten genauso wie Max Schwab, dessen Kindheitserinnerungen in einem weiteren Beitrag dokumentiert werden. Der einst bekannte Musiker und  Kapellmeister Leo Schönbach verstarb in Shanghai, wohin er vor der Verfolgung geflohen war. Heute erinnern Stolpersteine an diese Menschen. Das sind Steine, die der Künstler Gunter Demnig in ganz Europa vor ehemaligen Wohnstätten von NS-Opfern verlegt. Jeder Stein enthält eine kleine Metallplatte, die den Namen des Opfers, das Datum und den Zielort seiner Deportation sowie das Sterbedatum enthält, wenn ein solches bekannt ist.

Allein in Halle gibt es mittlerweile 240 solcher Stolpersteine. Die meisten davon konnten nur dank der 2008 verstorbenen Gudrun Goeseke verlegt werden. Sie rettete vor fast vierzig Jahren die Akten des jüdischen Gemeindearchivs und widmete ihr Leben der Recherche nach den Holocaust-Opfern aus Halle. Ihr Wirken wird ebenfalls in einem Beitrag gezeigt. Die Vorführung ist öffentlich zugänglich und kostenlos. Im Anschluss gibt es Raum für Gespräche.

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