Fanprojekt: Bundesverband kritisiert Wiegands ‚Kluge Entscheidung‘
20. Juli 2017 | Sport | 12 KommentareDer Bundesverband Fanprojekte (BAG) hat heute die Versetzung von Steffen Kluge, seit 2007 Leiter des Fanprojekt Halle, in einer öffentlichen Erklärung scharf kritisiert. Der Verband wendet sich mit folgendem Wortlaut an die Öffentlichkeit: , Anfang des Jahres sorgte nicht nur bei der BAG für große Verwunderung und Unverständnis. Was zum Verlust unseres langjährigen Mitarbeiters und Vertrauten im Fanprojekt Halle führte ist bis heute nicht nachvollziehbar von der Stadt, dem Träger des Fanprojekts, erläutert worden. Diese Situation hat zu Spannungen zwischen verschiedenen Akteuren geführt, die bis heute nicht gelöst werden konnten. Nach wie vor gibt es viele Unstimmigkeiten und für uns als BAG keine erkennbare Lösung hinsichtlich eines Fortbestehens dieser Einrichtung der Jugendhilfe seitens der Stadt Halle. Der Konflikt zwischen verschiedenen Beteiligten scheint inzwischen vertieft und schwer zu lösen. In den letzten Monaten wurden verschiedene Anfragen an die Stadt gestellt, wie es nun mit dem Standort Halle weitergeht und welche Vorgehensweise die Stadt plant. Eine Antwort auf diese Schreiben blieb ebenso aus wie auf die vor mehr als zwei Wochen gestellte schriftliche Anfrage der BAG an die Stadt Halle zur aktuellen Situation. Fakt ist, dass sich die Fanszene aus Protest gegen die von der Stadt getroffenen Entscheidungen vom Fanprojekt abgewandt hat. Die Kollegen haben somit einen wichtigen Teil ihrer Arbeitsgrundlage –das vertrauensvolle Verhältnis zur Fanszene – eingebüßt, was auch angesichts der nun kurz bevorstehenden neuen Saison der 3. Liga einen für die Arbeit stark einschränkenden Zustand darstellt.
Ein Stillschweigen und Hinauszögern der Lösung des Konflikts bringt alle Beteiligten nicht weiter und geht auf Kosten der jugendlichen Fußballfans und der Fanprojektmitarbeiter. Wir fordern daher die Stadt Halle auf, endlich ihre Verantwortung als Träger des Fanprojekts wahrzunehmen und klar Position zu beziehen, wie die Arbeit des Fanprojekts Halle wieder vollumfänglich möglich wird. Wie positioniert sich die Stadt Halle als verantwortlicher Träger? Was sind die nächsten Schritte, um eine dem Nationalen Konzept Sport und Sicherheit und dem Qualitätssiegel der Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) entsprechende Arbeit des Fanprojekts wieder zu gewährleisten? Wie steht die Stadt als aktueller Träger zu einem Trägerwechsel?
Das Fanprojekt Halle hat über 10 Jahre lang eine erfolgreiche Arbeit geleistet und genießt einen hohen Stellenwert bei Fans, dem Halleschen FC, KOS, BAG und vielen weiteren Netzwerkpartnern. Wenn das so bleiben soll muss sich auch die Stadt ernsthaft fragen, wie sie Voraussetzungen schaffen kann, damit es auch zukünftig professionelle und erfolgreiche Jugendsozialarbeit mit jungen Fans des Halleschen FC geben kann.
Sophia Gerschel/ Christian Helbich
BAG SprecherIn ‚
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG) ist sowohl ein fachlicher Zusammenschluss von fast 60 Fußballfanprojekten in Deutschland, die sozialpädagogische Arbeit mit jugendlichen und heranwachsenden Fußballfans leisten als auch eine Interessenvertretung der MitarbeiterInnen der örtlichen Fanprojekte. Zielsetzung ist hierbei die Schaffung einer Gemeinschaft, die sich, über örtliche Einzelinteressen hinaus, auch auf regionaler und bundesweiter Ebene für die Belange ihrer Mitglieder einsetzt und diese motiviert, sich ganz im Sinne einer „kritischen Lobby“ für Fußballfans auf allen Ebenen an relevanten Diskussionsprozessen zu beteiligen und sich dabei für die Förderung und den Erhalt von Fankultur zu engagieren.
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Da wäre es ja an der Zeit, seine Anhänger als Club mal zu integrieren. Aber da müßte Big S. wohl in die eigene Tasche dafür greifen…
Du weißt aber schon das die Fanprojekte nicht dem Vereinen angegliedert sind.
Entweder sie sind bei der Stadt oder sie sind bei freien Trägern
Wieso ist der Verein machtlos? Es sind die sogenannten Fans des Vereins es ist die verdammte Pflicht des Vereins sich um solche Möchtegernfans zu kümmern.
In meinen Augen gehört so ein Fanprojekt unter die Federführung des Vereins, sowohl was die Personalbestückung als auch die Arbeitsrichtung geht. Der HFC ist ein professioneller Sportbetrieb mit Ambitionen früher oder später eine Klasse höher aufzusteigen da müsste es dazugehören eine Vereinsinterne Fanbetreuung anzubieten und sich damit nicht auf die Stadt zu verlassen. Für mich sieht es so aus als ob sich der Verein hier gerne abduckt und die Problemfans der Stadt überlässt, das sind die Problemfans des Vereins nicht der Stadt.
Die 900 wissen sich auch so zu benehmen!
Wenn man von 1000 Fans 900 erreicht und 100 nicht, dann sollte man diese 900 bewerten und nicht die 100. Nun hat man wieder 1000, welche nicht erreicht werden. Was war besser?
Herr Kluge war nicht der Chef der FAN Szene „nur“ eine Vertrauensperson mit sozialen Engagement. Vielleicht sollte man sich die Aktivitäten mal genauer betrachten.
Die Befürchtung, dass die Fan Szene in eine Richtung abtrifften könnte, welche nicht gewollt ist, wird groß sein. Der Verein ist in diesem Punkt machtlos und die Polizei wird es letztendlich auch bedauern. Absprachen, nur noch auf Minimalkonsens.
Schlichte Darstellung McPoldy. Gut er hätte es auch anders sagen können, sich aber öffentlich sich gegen die Fans stellen wäre ebenso das Ende des Projektes gewesen. Er persönlich distanziert sich wohl. Tatsachen erklären sollte nicht zur Versetzung führen!
Wenn ein Kriminalbeamter erklärt, dass es weiter Morde gibt, so wird diesem auch nicht gekündigt.
Mc poldy
Wann hat Kluge das denn gesagt?
Das Fanprojekt wird von mehreren Seiten finanziert aber das Personal stellt die Stadt und bezahlt es auch. Also sagt auch die Stadt wer dort arbeitet, diese Arbeiter sind der Stadt verpflichtet. Wenn das Fanprojekt Mitsprache bei den Mitarbeitern wünscht muss sie diese anstellen. Kluge hat sich meiner Meinung disqualifiziert als er meinte das Sachbeschädigungen und Randale bei Auswärtsfahrten zur Fankultur gehören und man sich damit abfinden muss. Das geht so nicht, Randale, beschmierte Hauswände oder beschädigt Zugabteile gehören nicht zur Fankultur das ist schlicht Vandalismus. Gegen sowas muss sich ein Fanprojektleiter klar positionieren und es nicht noch erklären wollen warum das so sein muss.
Doch vermutlich schon.
Dieser Personaleinsatz wurde als Projekt auch von außen finanziert, deshalb sollte man sich in solchen Fällen mit allen abstimmen.
Und warum muß ein Arbeitgeber seinen Personaleinsatz und -umsatz öffentlich klarstellen? Personalfragen sind in den seltensten Fällen von irgendwem durchschaubar…
Kennt denn wirklich niemand die Hintergründe?
Fakt ist, dass die Fanszene regelmäig den Fanbeauftragten hat im Regen stehen lassen. Tausende von Euros Strafe musste der HFC jährlich zahlen, Geld des Hauptsponsors! Das Fanprojekt wird ständig von der überalterten Jugendfanszene des HFC in Frage gestellt. Die BAG führt doch sicher eine Statistik, rück mal die Zahlen raus!
http://www.mdr.de/sport/fussball_3l/hfc-fans-randalieren-nach-dem-spiel-in-chemnitz-100.html
https://www.tag24.de/nachrichten/fussball-fsv-zwickau-hallescher-fc-dritte-liga-chaoten-gaeste-fans-wut-toiletten-232664
http://www.liga3-online.de/hfc-chaoten-demolieren-toiletten-im-hansa-gaesteblock/
Suchwörter HFC Fans demolieren