Kinderbetreuung: Sachsen-Anhalt ist im Bundesvergleich im Spitzenfeld

19. Oktober 2016 | Soziales | 4 Kommentare

Die Zahl der Kinder unter 3 Jahren, die am 1. März 2016 in einer Kindereinrichtung oder in öffentlich geförderter Kindertagespflege betreut wurden, stieg gegenüber dem Vorjahr um 525 auf 30 368 Kinder an. Der Anstieg lag damit deutlich höher als in den Vorjahren (2015/14: + 166, 2014/2013: + 100).
Der Präsident des Statistischen Landesamtes, Michael Reichelt, betonte, dass bereits im März 2006, dem ersten Jahr dieser Erhebung, ein hohes Niveau bei der Kindertagesbetreuung in dieser Altersgruppe erreicht war (50,2 %). Gleichwohl stieg die Betreuungsquote1) jährlich an bis auf 58,5 Prozent im März 2014. Im März 2016 war das zweite Mal in Folge ein Rückgang der Betreuungsquote zu verzeichnen (um 0,9 Prozentpunkte auf 57,0 % gegenüber 2015). Damit belegte Sachsen-Anhalt 2016 Platz 2 im Bundesvergleich und lag erstmals seit Einführung dieser Statistik im Jahr 2006 hinter einem anderen Bundesland
(Brandenburg: Betreuungsquote 57,2 %). Dennoch befand sich Sachsen-Anhalt damit weit über dem Bundesdurchschnitt von 32,7 Prozent. Hervorzuheben ist, dass Sachsen-Anhalt im März 2016 den jeweils vordersten Platz bei der Betreuung der unter Einjährigen (7,6 %) und der Einjährigen (76,3 %) im Bundesvergleich einnahm.

Auch bei der Betreuung der 3- bis unter 6-Jährigen rangierte Sachsen-Anhalt im März 2016 mit einer Betreuungsquote von 94,1 Prozent deutlich über dem Bun-desdurchschnitt von 93,6 Prozent. Damit war fast eine „Vollversorgung“ erreicht. Auch hier stieg die Betreuungsquote zwischen den Jahren 2006 (91,3 %) und 2012 (96,5 %) stetig an, blieb 2013 gegenüber dem Vorjahr unverändert und war seit 2014 rückläufig. Im März 2016 wurden in dieser Altersgruppe mit 49 999 Kindern 408 Jungen und Mädchen mehr betreut als ein Jahr zuvor.

Die niedrigeren Betreuungsquoten sowohl bei den Kindern unter 3 Jahren als auch bei den Kindern von 3 bis unter 6 Jahren im Vergleich zum Vorjahr ergaben sich trotz einer gestiegenen Zahl betreuter Kinder aus dem stärkeren Bevölkerungszuwachs in diesen Altersgruppen, unter anderem durch Zuwanderung, gegenüber dem Zuwachs bei den betreuten Kindern.

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