Katholischer Bischof: Schotten dicht ist keine Lösung

28. November 2016 | Soziales | 17 Kommentare
Bischof Feige

Bischof Feige: Schotten dicht ist keine Lösung

Magdeburg (pbm) – Angesichts der nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge hat Magdeburgs katholischer Bischof Gerhard Feige zu mehr Gelassenheit ermuntert. „Wir sollten uns davor hüten, zu Getriebenen unserer eigenen Ängste zu werden, die Schotten dicht zu machen und neue Mauern aufzubauen.“ Feige äußerte sich am Samstag, 26. November, in Magdeburg anlässlich eines Vernetzungstreffens ehrenamtlicher Flüchtlingshelfer aus den katholischen Einrichtungen des Bistums. „Mit Abschreckungsmethoden, Pauschalurteilen und Diffamierungen werden wir die Probleme nicht lösen können“, zeigte sich der Bischof vor den rund 70 Teilnehmern des Treffens überzeugt.

In der momentanen Situation sieht Feige, wie er sagte, ein „Zeichen der Zeit, das uns drängt, sehr konkret Position zu beziehen. Die Grundlage, auf der wir das Tun, ist unser Gottes- und Menschenbild“. Wie die Menschen mit Flüchtlingen und Fremden umgehen, zeige, welcher Geist in der Gesellschaft herrsche und entscheide auch über deren Zukunft. Er sei dankbar, dass es im Land Menschen gibt, die Zivilcourage zeigen und Gastfreundschaft erweisen. „Das ist es, was unserer Gesellschaft menschlich macht und was sie derzeit auch dringend braucht!“, sagte Bischof Feige.

Die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer aus den Pfarreien und weiteren katholischen Institutionen waren auf Einladung von Bischof Gerhard Feige und dem Caritasverband des Bistums nach Magdeburg gekommen. Mit dabei war auch die Integrationsbeauftragte des Landes Sachsen-Anhalt und Staatssekretärin Susi Möbbeck. Sie berichtete über die Situation von Flüchtlingen in Sachsen-Anhalt. An moderierten Thementischen ging es für die die Teilnehmer im weiteren Verlauf des Tages um Probleme und Fragen wie: Wo bekommen wir Hilfe, was kann ich mit wem erreichen, Ehrenamt und Qualifizierung sowie Abschiebung – was nun. Desweiteren berichtete eine Mitarbeiterin der Deutschen Bischofskonferenz über Stimmungsbilder, Perspektiven und offene Frage zum Flüchtlingsproblem.

Kooperationspartner des Vernetzungstreffens waren das Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration, Caritas International, die Katholische Erwachsenenbildung, Landesnetzwerk Migran­tenorganisationen Sachsen-Anhalt e.V., das Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz und der Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt e.V.

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