Esel auf Rosen: Sonderpreis für Wolfgang Fischer wegen Fahrradhilfe für Flüchtlinge

20. März 2016 | Soziales | Keine Kommentare
Der Esel kommt . . .

Der Esel kommt . . .

Am Sonnabendabend wurden im Neuen Theater die diesjährigen Preisträger mit dem „Esel, der auf Rosen geht“ ausgezeichnet. Der Preis wird seit 2003 gemeinsam von der Mitteldeutschen Zeitung, der Saalesparkasse und dem Neuen Theater vergeben. Die Auszeichnung soll Bürger aus Halle und dem Saalekreis ehren, die etwas Außergewöhnliches für die Stadt, den Landkreis oder die Gemeinde oder ihre Mitmenschen vollbracht haben.

NT-Intendant Matthias Brenner führte als Moderator durch das kurzweilige Programm.

Der Esel aus dem halleschen Zoo wurde in diesem Jahr seinem Ruf nicht gerecht und zog ganz unstörrisch in den Saal ein. Auf seinem Weg fielen weiße und rote Rosenblätter, die die Gäste in Verzückung versetzten.

Das Grußwort der Stadt hielt Finanz-Dezernent Egbert Geier, der den Oberbürgermeister vertrat. Er verwies auf die zahlreichen Bemühungen der Stadt, das Bürgerengagement besser zu unterstützen (Dienstleistungszentrum Bürgerengagement, Ehrenamtskarte). In Halle seien 50 000 Bürger ehrenamtlich engagiert. Er dankte allen für ihr Engagement und begrüßte die Helfer aus dem Bereich Flüchtlingshilfe gesondert, weil ihr Einsatz derzeit im Vordergrund stehe.

Eine Einlage der Schauspielstudenten sorgte danach für Kurzweil. Sie stellten eine fiktive Talkshow mit Politikern dar, die darüber diskutierten, was uns die Sage des Esels, der auf Rosen geht, heute noch sagen könne. Sie präsentierten auch eine politische korrekte Version der Sage, nach der der Müllerbursche heute wohl vegan sei.

Ausgezeichnet wurden:

Der Floorball-Trainer Christoph Hahn, der zweimal pro Woche Kinder und Jugendliche des Vereins „Black Lions Landsberg“ trainiert.

Safa Afifi aus Syrien, die in Halle eine internationale Frauentanzgruppe anleitet. Der erste Auftritt der Tänzerinnen soll in diesem Sommer erfolgen.

Die Mitbegründerin des Saline-Technikums Elke Hartmann, die sich für die technische Bildung von Kindern einsetzt. 2011 initiierte sie auch die Saline-Sommerakademie, die Kindern das Interesse am Experimentieren und Bauen vermittelt.

Wolfgang Fischer erhielt einen Sonderpreis: Er repariert gespendete Fahrräder für Flüchtlinge, damit diese sich mobil bewegen können. Er sucht dabei weiterhin Spenden und auch Helfer beim Reparieren.

Als Gruppe ausgezeichnet wurde die DRK Wasserwacht Halle, die inzwischen über 450 Mitglieder hat.

Den „Preis der Initiatoren“ erhielt der ehemalige Oberbürgermeister Dr. Klaus Rauen für sein langjähriges Wirken in der Stadt (1991-2000).

Die Laudatio auf ihn hielt die frühere Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados und neben einer Würdigung seiner vielfältigen Verdienste sparte sie nicht mit Spitzen auf die aktuelle Stadtführung in ihrer Rede. So hob sie sein stetes Bemühen um ein kollektives Miteinander von Stadtrat, Oberbürgermeister, Verwaltung und Bürgern hervor, das er sich zum Leitmotiv machte. Er war in Stadt und Rat auf Ausgleich bedacht, ging jedoch auch Streit nicht aus dem Weg, denn auch dieser gehöre zur Demokratie, aber der Ausgleich sei ihm wichtig gewesen.
„Manchmal drückte ihm der Schuh“ – eine weitere Anspielung, die für langjärige Verfolger der Stadtpolitik durchaus verständlich war.

Ihr Fazit: Klaus Rauen war ein Glücksfall für Halle, er war der richtige Mann zur richtigen Zeit.

Klaus Rauen erwiderte die Rede mit einem Gedicht an die Bürger der Stadt, deren Entwicklung er aus der Ferne, aber dennoch interessiert mitverfolge.

„Glück auf Halle“, so hatte er es überschrieben. Eine wesentliche Zeile daraus war: „Ich hoffe, dass die Bürger wissen, dass sie den Fortschritt miterkämpfen müssen. Vom Meckern kann man nur sagen, das ist schon gar nicht zu ertragen.“

Der Abend, zu dem auch alle Nominierten eingeladen waren, klang aus mit einem prächtigen Büffet, Tanz und Gesprächen im großen Saal des Neuen Theaters.Was dazu gehört: man kennt sich, und trifft sich zu Häppchen am Wackeltisch mit Überzieher.

Der Buffet- und Tanzabend gemeinsam mit Preisträgern und Nominierten.

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