Aula für zweite IGS kommt: Landesverwaltungsamt bestätigt Stadtratsbeschluss

3. Juli 2017 | Soziales | 8 Kommentare

Aula für Zweite IGS: Landesverwaltungsamt bestätigt Stadtratsbeschluss

Das Landesverwaltungsamt hat den Beschluss des Stadtrates für einen Aula-Anbau am neuen Schulstandort der Zweiten Integrierten Gesamtschule in Halle bestätigt und den Widerspruch des Oberbürgermeisters zurückgewiesen. Dies wurde den Stadträt*innen in einer E-Mail am 02.07.2017 mitgeteilt.
Dr. Inés Brock, Vorsitzende der Stadtratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, erklärt dazu: „Das Schreiben des Landesverwaltungsamtes schafft nun endlich Klarheit. Der Stadtrat hat mit dem Haushaltsbeschluss für 2017 die erforderlichen Gelder für das Projekt bereitgestellt und auch den Aula-Anbau im Grundsatz beschlossen. Der Widerspruch des Oberbürgermeisters hat das Vorhaben monatelang verzögert. Letztlich lehnte die Kommunalaufsicht alle von Dr. Wiegand angeführten Gründe für eine Rechtswidrigkeit ab. Nun muss der Beschluss zügig umgesetzt werden, wir haben einiges an Zeit aufzuholen.“

Ach die SPD-Fraktion Stadt Halle (Saale) begrüßt die Entscheidung des Landesverwaltungsamtes. fraktionsvorsitzender Johannes Krause: „Die SPD-Fraktion ist von der Entscheidung des Landesverwaltungsamtes zum Aula-Bau an der Zweiten Integrierten Gesamtschule Halle keinesfalls überrascht. Damit ist nun rechtlich eindeutig geklärt, dass die Planungen für eine Aula an der 2. IGS unverzüglich beginnen können. Es ist jetzt Aufgabe der Verwaltung, den Baubeschluss zur Sanierung der Schule mit dem Aula-Bau am Standort Ingolstädter Straße zusammenzubringen. Wir erwarten, dass die Stadtverwaltung die entsprechende Beschlussvorlage sofort anpasst und dem Stadtrat in seiner regulären Sitzung am 30.08.2017 zur Entscheidung vorlegt. Damit wäre der Weg frei, um den Schülern, Lehrern und Eltern das Lernen in einem modernen Schulkomplex zu ermöglichen.“

Auch zu den Äußerungen des Oberbürgermeisters Dr. Wiegand in der Mitteldeutschen Zeitung vom 03.07.2017 nahm Johannes Krause  Stellung: „Der Versuch des Oberbürgermeisters, die Entscheidung des LVWA in seinem Sinne zu interpretieren, zeigt nur eines: Herr Wiegand hat sich mit seinem Alleingang erneut verrannt und erkennt noch immer nicht an, dass seine Widersprüche zum Bau der Aula ein Fehler waren. Sein Agieren, die berechtigten Interessen einer Schule gegen sachliche Zwänge an anderen Schulen, z. B. beim Brandschutz, auszuspielen, zeigt aus unserer Sicht eindeutig: Herr Wiegand hat nicht verstanden, wie verantwortungsvolle, kommunale Bildungspolitik aussieht. Das nun die Wirtschaftlichkeit des Aula-Baus im Rahmen der Vorbereitung des Beschlusses geprüft wird, ist ein vollkommen normaler Vorgang. Der Oberbürgermeister sollte nun seine taktischen Spielchen zur Verzögerung des Baus aufgeben!“

Hintergrund:

Der Stadtrat hat mit dem Haushaltsbeschluss für das Jahr 2017 finanzielle Mittel für den Anbau einer Aula für die Zweite IGS bereitgestellt. Allerdings weigerte sich die Verwaltungsspitze dagegen, diese Mittel auch tatsächlich zu verwenden. Stattdessen sollte eine Schulsanierung ohne Aula geplant werden. Deshalb fasste der Stadtrat im Februar einen gesonderten Beschluss, der den Bau der Aula beinhaltete. Gegen diesen Beschluss legte der Oberbürgermeister Widerspruch ein und der Vorgang wurde der Kommunalaufsicht zur Entscheidung vorgelegt.


Dr. Wiegand benannte folgende Gründe, die einer Umsetzung des Stadtratsbeschlusses entgegenstünden:

· Alle Investitionen in der Stadt müssten zurückgestellt werden, weil Brandschutzmaßnahmen an Schulen und Kitas Priorität haben.

· Die finanziellen Mittel für den Aula-Anbau müssten erst aus Erlösen aus Grundstücksverkäufen erzielt werden, bevor sie für das Projekt verwendet werden können.

· Die Bereitstellung von Mitteln für den Aula-Anbau stelle einen Verstoß gegen die Kommunalhaushaltsverordnung des Landes Sachsen-Anhalt dar.

Das Landesverwaltungsamt ist keinem der Argumente gefolgt und hat die behauptete Rechtswidrigkeit nicht bestätigt. Der Beschluss ist nun umzusetzen.

 

(Quellen: PM Ines Brock, Stadtratsfraktion B90/Grüne und Johannes Krause, Stadtrats Fraktion SPD)

 

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