Saalekreis-AfD verharmlost NS-Herrschaft

16. November 2016 | Nachrichten | 9 Kommentare

Die AfD im Saalekreis fragte in einer von ihr bei Facebook veröffentlichten Grafik, ob Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) plane, zur Bundestagswahl Konzentrationslager für Anhänger der rechtsextremen AfD einzurichten. Diese Äußerung sorgte für Entsetzen in der Öffentlichkeit, so auch bei Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage“.

Der Journalist Jan Schumann (MZ) veröffentlichte bei Twitter einen Screenshot eines Beitrags der AfD im Saalekreis, welcher inzwischen nicht mehr auf deren Facebookseite zu sehen ist. Auch Hallespektrum wird dieses Posting hier nicht wiedergeben. .Dort fragte die Gliederung der Partei „Herr Justizminister Heiko Maas (SPD) gedenken Sie zur Bundestagswahl 2017 Konzentrationslager einzurichten und – AfD Wähler -AfD Mitglieder – AfD Förderer in Schutzhaft zu nehmen?“ (Schreibweise aus dem Original übernommen).

Heiko Maas, noch kurz mit Hallespektrum im Gespräch, noch sczhnell auf eine Zigarette draußen im Hof des Volksparks.

Heiko Maas.

Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage verurteilt die Äußerung. „Damit verharmlost die AfD die NS-Gewalt- und Willkürherrschaft“, so Valentin Hacken, Sprecher von Halle gegen Rechts. „Die nationalsozialistischen Konzentrations- und späteren Vernichtungslager sowie den Begriff Schutzhaft auf die Mitglieder der AfD zu beziehen, ist geschichtsrevisionistisch”, so der Sprecher weiter. Das Bündnis wirft der AfD vor, damit wenige Tage nach dem Gedenken an die Reichspogromnacht den Nationalsozialismus, die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden und Jüdinnen, Sinti und Roma, Homosexuelle, Kommunisten und Sozialdemokraten zu relativieren. „In der AfD gehört jenes völkische Denken zum Programm, das mit in den Nationalsozialismus geführt und hat und in den KZs und Vernichtungslagern umgesetzt wurde. Gleichzeitig geht die AfD Hand in Hand mit Neonazis und Antisemit*innen. Auch vor diesem Hintergrund ist der Beitrag bei Facebook ein Anschlag auf die Würde der Opfer des NS-Staates und eine Absage an das Gedenken an den Holocaust und die Aufarbeitung des Nationalsozialismus.“, so Valentin Hacken von Halle gegen Rechts.

Halle gegen Rechts fordert erneut zivilgesellschaftliche Gruppen und Verbände auf, die AfD nicht zu Veranstaltungen einzuladen und verweist dazu auf eine gemeinsame Erklärung von Bündnissen gegen Rechts aus Magdeburg, Halle, Halberstadt, Wernigerode und Stedten.

 

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