„Harz und Arkadien – Pascha Johann Friedrich Weitsch (1723-1803)“

7. Juli 2017 | Rezensionen | Keine Kommentare

Das Halberstädter Gleimhaus widmet vom 11. Juni bis 17. September 2017 eine Ausstellung dem Landschaftsmaler der Aufklärung Pascha Johann Friedrich Weitsch (1723-1803), der sich besondere Verdienste als künstlerischer Entdecker des Harzes erworben hat. Darüber hinaus hatte er enge Verbindungen zu den Dichtern und Denkern der Aufklärung. Bereits das Vorgängermuseum, das Herzog Anton Ulrich-Museum, hatte sich in besonderer Weise zum Sachwalter Weitschs berufen gefühlt.

Im Mitteldeutschen Verlag ist der Begleitkatalog zu dieser repräsentativen Ausstellung erschienen. Zunächst wird ein kurzer Einblick in die Biografie Weitschs gegeben. In seinem Schaffen waren Natur (vornehmlich die ihn umgebende Landschaft) und Kunst (die Landschaftsmalerei insbesondere der alten Meister) als Inspiration von etwa demselben Gewicht. Einige Jahre zuvor war Weitsch auch mit Studien für ein großes herzogliches Tafelservice beschäftigt. Daher widmen sich zwei Essays der Porzellanmalerei im 18. Jahrhundert.

Als Spezialist für topografische Malerei schenkte er dann dem Harz seine Aufmerksamkeit. Dadurch wurde der Harz zu einem der wichtigsten Gebiete der deutschen Landschaftsmalerei. Der Überblick über die Gemälde, Porzellanmalereien und Zeichnungen Weitschs zeigt, dass dessen Bildwelt die Topografie des Harzes nicht gleichmäßig abdeckt, sondern dass der Maler einige entschieden bevorzugte Motive hatte, z.B. den Regenstein bei Blankenburg, das Brockenpanorama oder die Osteroder Warte. In den letzten beiden Jahrzehnten seines Lebens schuf Weitsch mit seinen Eichenwaldlandschaften einen Bildtypus ganz eigenen Gepräges.

Die Textbeiträge stammen aus der Feder des Herausgebers Reimar F. Lacher sowie des Lackkunstsammlers Detlev Richter und des Leiters des Museums Schloss Fürstenberg Christian Lechelt. Der Katalogteil bringt dann die ausgestellten Werke in großformatigen Farbabbildungen – von Radierungen über Ölgemälde, Lackmalerei, Mobiliar bis zu Porzellan. Ergänzt werden diese Ausstellungsstücke durch einige Originalbriefe von Pascha Johann Friedrich Weitsch, z.B. an seinen „lieben guten Freundt Gleim“. Komplettiert wird der Katalog durch die Lebensdaten Weitschs, ein Literaturverzeichnis und Personenregister.

Reimar F. Lacher (Hg.): „Harz und Arkadien – Pascha Johann Friedrich Weitsch (1723-1803) – Landschaftsmaler der Aufklärung“, Mitteldeutscher Verlag Halle 2017, 19,95 €, 152 S., ISBN 978-3-95462-903-9

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben