Demo gegen ‚Nazi-Haus‘ verlief ohne Eskalation

11. Juli 2017 | Politik | Keine Kommentare

Gegen das „gesunde Volksempfinden“

Eine Demonstration hallischer Antifaschisten und Gegnern des Rechtsextemismus ging soeben friedlich zu Ende. Dabei war das Motto einiger Transparente provokant:  „Gegen das gesunde Volksempfinden“, eines der Grundwerte völkischer Ideologie, war da zu lesen. Der Protest richtete sich gegen ein von „Identitären“, einer vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuften Bewegung, erworbenes Haus, und einem damit verbundenen Präsenzprojekt. „Die Identitären wollen mit dem Hausprojekt Präsenz auf der Straße begründen“, lautet der Protest der Nazigegner. Denn nicht irgendwo, sondern mitten im Universitätsviertel befindet sich das Haus in der Adam-Kuckhoff-Straße.

Immerhin: die Wellen der Empörung wegen der Ausschreitungen in Hamburg waren noch nicht verklungen, da hingen stadtbekannte „Identitäre“, ihre Transparente im Univiertel auf. „Halle ist nicht Hamburg“ und „Patriotismus statt linker Gewalt“. Von „linker Gewalt“ war aber bei den 800 – 1000 Demonstrationsteilnehmern, die sich gegen das „Nazi-Haus“ im Zentrum des Universitätscampus wehren, wenig zu spüren. Von Polizisten ohne martialische Aufmachung wurden sie begleitet, ihr Demo nstationszug ging über Steintor – Kleinschmieden – Uniring – Geiststraße-August-Bebel-Platz wieder zum Steintor. Zwischenkundgebungen gab es am Uniplatz und Bebelplatz.

Die Polizei schreibt dazu:
„Am heutigen Tage fand in der Zeit von ca. 18:00 bis 21:45 Uhr eine angemeldete Versammlung unter dem Thema „Kick’em out! Nazizentren dichtmachen“ in Halle (Saale) statt. Einer Auftaktkundgebung am Steintor folgte ein Aufzug durch die Innenstadt mit zwei Zwischenkundgebungen und einer Abschlusskundgebung. Insgesamt nahmen ca. 700 Personen an der Versammlung teil. Da durch einzelne Versammlungsteilnehmer gegen das Vermummungsverbot verstoßen wurde, wurde durch den Polizeiführer zwischenzeitlich die Videodokumentation angewiesen und ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eingeleitet. Weitere Straftaten sind bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt geworden. „

 

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