Peißnitzbühne: Finanzausschuß lehnt Privatisierung ab
19. Februar 2016 | Nachrichten | 32 KommentareAm vergangenen Dienstag tagte der Finanzausschuß des Stadtrates. Auf der Tagesordnung der Sitzung stand unter anderem der Vertrag über die Verpachtung der Peißnitzbühne an einen privaten Betreiber. Die Beratung darüber sollte im nichtöffentlichen Teil der Sitzung stattfinden. In der vorangehenden Bürgerfragestunde kamen jedoch Fragen dazu auf – deren Beantwortung der Ausschußvorsitzende Bodo Meerheim zunächst aus Gründen der Geheimhaltung nicht zulassen wollte. Man einigte sich jedoch darauf, allgemeine Fragen zum Thema zu beantworten. Spärlich bleiben die Antworten zu den Befürchtungen betroffener Bürger. Eine wesentliche Information rückte die Beigeordnete für Kultur, Dr. Judith Marquardt, dennoch heraus: Kommt es zum Abschluß des Vertrages, wird das ca. ein Hektar große Areal vor der Bühne dauerhaft mit einem festen Zaun abgesperrt. Mit dem beliebten Picknick im Grünen, Frisbeespielen und Liegen auf der Wiese ist es dann vorbei.
Nach MZ-Informationen hat der Kulturausschuss die Vergabe nun abgelehnt. Doch damit ist die Angelegenheit nicht vom Tisch. Nun wird sich der Hauptausschuß mit der umstrittenen Frage beschäftigen müssen, bevor sie öffentlich im Stadtrat entschieden wird.
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Ein dauerhafter fester Zaun ist ja wohl der größte Quatsch! Bisher ging es auch ohne bzw. bei Veranstaltungen mit mobilem Zaun. Darauf muss sich eben der jeweilige Veranstalter einstellen.
Sicher gibt es noch genügend andere Grünflächen auf der Peißnitz, mehr als genug. Aber vom Bild her würde ein solches Unikum einfach nicht dahin passen, das stört einfach.
Möglichst viele Hunde drauf…
Wie wäre es mit Brückenzoll am Eingang der Peißnitz? Dann haben alle was davon 😉
Es ist aber im gesammten auch eine Kostenfrage, wenn ich das Veranstaltungsgelände 1 mal einzäune dann habe ich von mir aus einmalig 50000€ Baukosten für Zaun und Tore. Wenn ich jedesmal bei einer Veranstaltung ein mobiles Zaunsystem miete und aufbauen lasse bin ich nach ein paar Veranstaltungen teurer was die Kosten angeht.
@redhall
Das war ein Zitat. Aber Glückwunsch zur ersten unqualifizierten Bemerkung!
Das ist nicht ganz richtig, Schulze. Ein Feld in der freien Landschaft darfst du auch nicht abzäunen.
Es ist in dem Fall schon die Frage, ob die Einzäunung der Bühne nicht vielleicht reichen würde, um diese zu schützen. Auf der Wiese wird nicht so viel zu schützen sein, könnte ich mir vorstellen.
Hier ging es doch wohl nur darum, sich die Wiese so weit nach hinten dauerhaft mit zu sichern, dass auch von ja keiner Seite einfach jemand zur Bühne schauen kann.
Und auch ein Pächter darf seine Pachtsache mit geeigneten Mitteln abtrennen und schützen…
Schreiben denn alle voneinander ab?
Eine Verpachtung ist und bleibt keine PRIVATISIERUNG! Bei der Verpachtung bliebe die Stadt Eigentümer, der Nutzer darf nutzen und zahlt Pacht. Grundsätzlich das beste Modell!
@akina: „Das blanke Entsetzen macht sich bei mir breit!
Bitte nicht, sonst waren es wieder die Antänzer… 😉
Gegenvorschläge sind aber noch keine gekommen. Und auch, ob die Wiesen nach dem Einzäunen noch ausreichen, wurde nicht beantwortet.
Arbeiterfestspiele auf der Peißnitz – bei dieser Horrorvorstellung schütteln sich die Gutsherren.
Weil Farbi Lebensgefahr fürchtet, würde er auf der Bühne stehen.
Warum?
Ist schon klar Heinzi, die Bühne muss weg.
Auf der Wiese droht Lebensgefahr?
Heinzi, wenn ich mir die Bühne anschaue, wird das Betreten bald wegen Lebensgefahr verboten.
@farbi: es hat seit den Arbeiterfestspielen bis heute ohne Zaun funktioniert.
„Kein Zaun“ und weiter?
Keine Veranstaltungen oder nur eintrittsfreie, von der Stadt finanzierte?
Wie konnte so etwas überhaupt in Erwägung gezogen werden?
Welche Kröten wurden bei anderen „nichtöffentlichen“ Entscheidungen den Hallensern noch untergejubelt?
Mein Vertrauen ist arg erschüttert !
@farbspektrum
„Gegenvorschläge?“
Keine Zaun!!!
Gegenvorschläge?
Es gibt sicher auch Leute, die nicht nur immer auf einer Wiese rumliegen wollen.
Da bleibt wohl nicht genügend Wiese übrig?
https://goo.gl/maps/tCKNbowmmnH2
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Grünplaner und das Umweltamt der Stadt das gutheißen.
Da hieß es wohl wieder, den Wünschen der Investoren wird natürlich entgegengekommen.
nichts gegen einen Konzert- und Veranstaltungsbetrieb auf der Peissnitz.
Doch nicht mit einem Zaun. Eins stark genutztes öffentliches Erholungsgebiet einsperren und privatisieren, damit sich ein paar Veranstalter eine Goldene Nase verdienen? Da stimmen wohl bei einigen die Relationen nicht.
Schrecklich, in Halle soll etwas verändert werden. Flashmob gegen Veränderungen!
Da der zaun wahrscheinlich „blickdicht“ ausgeführt wird, um „Schwarzseher“ abzuhalten, wird das ganze optisch eine Mauer durch die Landschaft. Christo hätte dafür einen Preis bekommen.
„Kommt es zum Abschluß des Vertrages, wird das ca. ein Hektar große Areal vor der Bühne dauerhaft mit einem festen Zaun abgesperrt.“
Das sind nicht ein paar Quadratmeter sondern 10 000 m², also 100 x 100 m, den Stadtrat will sehen, der da zustimmt.
„Das blanke Entsetzen macht sich bei mir breit. Das komplette Areal abgesperrt? Die Peißnitz, eins der wenigen grünen Erholungsziele für junge Familien mit Nachwuchs in dieser Stadt, einfach so verloren? Wegen ein paar Euros?“
Nun komm aber mal wieder runter, keiner will die komplette Peißnitz sperren, sondern wenn dann ein paar Quadratmeter vor einer Bühne, die seit Jahren überwiegend brach liegt und wo keine vernünftige Veranstaltung stattfindet. Selbst wenn ein Veranstalter dabei ein paar Euro verdient, so hat man vielleicht endlich mal wieder die Möglichkeit in der eigenen Stadt im Sommer was zu unternehmen. Und nur wenige grüne Erholungsziele gibt es hier ja wohl absolut nicht. Abgesehen von der gesamten Restpeißnitz, dem Riveufer, dem Polizeipark und dem Areal hinter der Saline in unmittelbarer Nähe gibt es in anderen Stadtteilen und auch ein wenig außerhalb so viele Naherholungsziele, da muss man wohl wirklich kein Fass aufmachen. Ich frage mich sowieso, warum vielen Familien nichts Besseres einfällt, als die Peißnitz, die im Gegensatz zu anderen Grünen Fleckchen oft überlaufen ist.
Gemeinnutz geht vor Eigennutz.
Die Peißnitz dient der Naherholung, nicht der privaten Bereicherung.
Das blanke Entsetzen macht sich bei mir breit. Das komplette Areal abgesperrt? Die Peißnitz, eins der wenigen grünen Erholungsziele für junge Familien mit Nachwuchs in dieser Stadt, einfach so verloren? Wegen ein paar Euros? Gibt es denn überhaupt keine Tabus mehr in der Kommunalpolitik bei der ewigen Suche nach neuen Geldquellen? Ich bin echt entsetzt, wie weit man inzwischen bereit ist zu gehen.
Eine normale Bewirtschaftung der Bühne ohne Abgrenzung würde ich eventuell begrüßen. Aber das werden die Pachtverträge der Stadt nicht hergeben, da sie regelmäßig alle Verantwortung für die Fläche auf den Pächter überträgt und eine individuelle Gestaltung der Verträge abgelehnt wird. Sind wirklich schon alle Einsparmöglichkeiten in der Verwaltung ausgeschöpft…?
Tja, ist die Frage ob es sich kulturell lohnen würde. Ich brauche die Wiese davor jedenfalls nicht, mir wäre das ein oder andere gute Konzert wesentlich lieber. Dazu ist die Bühne immerhin da. Wiesen gibt es ja wohl genügend.
Genau so isses, wolli! Geld kann die Stadt beim massenhaften Falschparken erwirtschaften und der Bühnenbetreibung zur verfügung stellen.
Richtig so, die Peißnitzinsel muss für alle freibleiben.
Hä, welcher Ausschuss hat jetzt abgelehnt? Finanz- oder Kulturausschuss? In jedem Fall wäre es schon bitter, wenn die Wiese dort dauerhaft wegfallen würde!