Zecken auf der Lauer

3. Juli 2016 | Natur & Gesundheit | 5 Kommentare

Zecken auf der Lauer

Bei den Hallensern sind die Stadtparks, die Saaleauen und Kleingärten sehr beliebt. Bei den Zecken auch! Zecken sind keine Insekten, sondern zählen zu den Spinnentieren, was man an der Anzahl der Beine leicht erkennen kann (Spinnentiere haben 8 Beine, Insekten nur 6). Weltweit gibt es etwa 800 Zeckenarten. 3 Zeckenarten sind i. w. bei uns präsent. Die Hundezecke sitzt am Hund oder in seiner Behausung und überlebt im Freien normalerweise nicht. Sie wird eingeschleppt, besonders im Sommer. Taubenzecken leben in Taubenschlägen und in Hühnerställen. Auch in verlassenen Altbauten, in den sich Tauben eingenistet haben, stellen sie ein Problem dar. Der Holzbock ist eine Zecke, die sich im Freien auf Mensch und Haustiere fallen lässt, Blut saugt und nach dem Saugakt sich wieder vom Wirt fallen lässt. Stark juckende Quaddeln treten dabei auf.

Hungrige Zecken lauern geduldig in der Vegetation bis ein Opfer in ihre Nähe kommt. Den potentiellen unfreiwilligen Blutspender erkennen sie am Geruch. Sitzen sie erst einmal auf ihrem Opfer, arbeiten sie sich zu einer günstig-gelegenen Zapfstelle durch.

Zecken saugen Blut. Davon ernähren sie sich. Zeckenweibchen stellen aus den Blutbestandteilen Eier her. Damit das Blut beim Saugakt nicht allzu schnell gerinnt, spucken die Zecken einen gerinnungshemmenden Speichel in die Einstichstelle. Das versursacht einen starken Juckreiz; Jucken fördert aber auch den Blutfluss. Bedenklicher ist, dass mit dem Speichel oft krankmachende Bakterien übertragen werden. Die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit ist die Lyme-Borreliose, die durch Bakterien aus der Gruppe der Borrelien verursacht wird. An der Stichstelle entsteht zunächst eine Rötung. Im weiteren Verlauf kann es zu Nervenschmerzen, Lähmungen, Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten aber auch von Rückenmark und peripheren Nerven kommen. Diese Neuroborreliose kann also alle Anteile des zentralen und peripheren Nervensystems befallen. Auch Gelenkbeschwerden oder bestimmte Hautveränderungen treten auf.

Zecke

Junge Zecke (Länge ca. 1,5 mm) vor dem Saugakt. Ihr hinterer Körperabschnitt enthält noch kein Blut, sondern ist transparent. Foto: Hans J. Ferenz

Infektionsgefahr besteht weltweit und in allen Regionen Deutschlands. In der Mitte und im Süden sind etwas mehr Zecken infiziert als im Norden. Im Mittel trägt hierzulande etwa jede fünfte Zecke Borrelien in sich. Gegen Lyme-Borreliose gibt es keine Impfung. Maßnahmen zum Schutz vor Zeckenstichen sind deshalb besonders wichtig. Jährlich trifft es in Deutschland mehr als 50.000 Menschen. In der „Zeckensaison“ von März bis Oktober ist die Ansteckungsgefahr am größten.

Hier kann man z.B. mehr über Borreliose nachlesen .

Und so entfernt man Zecken richtig (Film)

 

(Hans J. Ferenz)

 

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