Starker Anstieg der Gestorbenen durch Atemwegserkrankungen

26. August 2016 | Nachrichten, Natur & Gesundheit | 3 Kommentare
Stadtgottesacker

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Im Jahr 2015 verstarben nach Ergebnissen der Todesursachenstatistik des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt 16 024 Männer und 16 345 Frauen. Das waren insgesamt 1539 Personen, davon 887 Männer und 652 Frauen, mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Sterbefälle stieg damit gegenüber dem Jahr 2014 damit um 5,0 Prozent an.
Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, betrug das durchschnittliche Sterbealter 77,2 Jahre. Männer (73,4 Jahre) verstarben im Durchschnitt 7,6 Jahre früher als Frauen (81,0 Jahre). Die Haupttodesursachenklasse stellte – wie auch in den vergangenen Jahren – mit 43,8 Prozent aller Todesfälle die Krankheiten des Kreislaufsystems. Daran starben insgesamt 6238 Männer und 7940 Frauen. Allein an ischämischen Herzkrankheiten, wozu auch der Herzinfarkt zählt, verstarben 6042 Personen. Herzinfarkt führte bei wesentlich mehr Männern (1349 Sterbefälle) als Frauen (1006 Sterbefälle) zum Tode. Dagegen waren von zerebrovaskulären Erkrankungen, wozu auch Schlaganfälle gerechnet werden, deutlich mehr Frauen (1119 Sterbefälle) als Männer (819 Sterbefälle) betroffen. Mehr als zwei Drittel aller Todesfälle durch Bluthochdruck (2309 Sterbefälle) sind Frauen (1574 Sterbefälle). Die zweithäufigste Todesursache waren Neubildungen mit 4680 männlichen und 3715 weiblichen Gestorbenen. Diese machten insgesamt 25,9 Prozent aller Verstorbenen aus. 97,3 Prozent aller tödlich geendeten Neubildungen waren
bösartige Neubildungen („Krebs“). Am häufigsten traten hier bösartige Neubildungen im Bereich der Verdauungsorgane mit 32,2 Prozent aller an Krebs Verstorbenen auf, gefolgt vom Lungenkrebs mit 18,7 Prozent. Bei 14,8 Prozent der im Jahr 2015 an Krebs verstorbenen Frauen wurde Brustkrebs als Todesursache festgestellt. Das durchschnittliche Sterbealter aller an einer Krebserkrankung Verstorbenen betrug 73,1 Jahre. Mit 1739 Verstorbenen und 5,4 Prozent aller Sterbefälle im Berichtsjahr folgten an Statistisches Landesamt dritter Stelle die Krankheiten des Atmungssystems. Das waren gegenüber dem Vorjahr 287 Tote mehr durch  Atemwegserkrankungen. Dabei kam es insbesondere in den Monaten Februar bis April des Jahres 2015 zu einer Häufung an tödlich geendeten Atemwegserkrankungen.
Dicht hinter den Krankheiten des Atmungssystems folgten die Krankheiten des Verdauungssystems mit 1532 Sterbefällen und einem Anteil von ebenfalls 4,7 Prozent aller Todesfälle. Hier fielen wiederum die Leberkrankheiten auf, wobei der männliche Personenanteil aller an diesem Leiden Verstorbenen knapp drei Viertel ausmachte. Von den Krankheiten der Leber waren 72,1 Prozent alkoholbedingt. Das entsprach 1,6 Prozent der Gesamtsterbefälle.
Die Endokrinen, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten folgten mit 1583 Todesfällen bzw. 4,9 Prozent aller Verstorbenen an fünfter Stelle. Diese Klasse wurde insbesondere vom Diabetes mellitus („Zuckerkrankheit“) geprägt. Für 1333 Frauen und Männer mit Hauptwohnsitz in Sachsen-Anhalt war dies die Todesursache. Gegenüber dem Vorjahr war hierbei ein Zuwachs von 3,7 Prozent auf 4,1 Prozent aller Sterbefälle zu verzeichnen.
56,4 Prozent der an Diabetes mellitus Verstorbenen waren Frauen.

Nichtnatürliche Sterbefälle

Die Zahl derer, die an einem nichtnatürlichen Tod verstarben stieg geringfügig auf 1296 Sterbefälle an. Das entsprach einem Anteil von 4,0 Prozent aller im Berichtsjahr Verstorbenen. Dabei erlagen mit 805 Sterbefällen deutlich mehr Männer als Frauen an Verletzungen und Vergiftungen.
Durch Verkehrsunfälle verstarben im Berichtsjahr 153 Personen, davon 118 Männer und 35 Frauen. Gegenüber dem Vorjahr waren das 11 Verkehrstote mehr. Einem Arbeits- oder Schulunfall mit Todesfolge erlagen im Berichtsjahr 15 Männer. Etwas mehr als die Hälfte aller tödlichen Unfälle konnten den häuslichen Unfällen zugerechnet werden, überwiegend als Folge eines Sturzes älterer Menschen. An einem Sport- und Spielunfall erlagen 7 Personen.
Suizid (Selbsttötung) begingen im Berichtsjahr 373 Einwohner, davon 289 Männer und 84 Frauen. Die Anzahl der durch Mord und Totschlag Getöteten betrug im Berichtsjahr 23, davon 14 männliche und 9 weibliche Personen.
Die Haupttodesursache in der Altersgruppe der über 75-jährigen Männer und Frauen waren die Krankheiten des Kreislaufsystems mit 51,9 Prozent, gefolgt von den Neubildungen mit 20,1 Prozent und den Krankheiten der Atmungsorgane mit 5,4 Prozent. Bei den unter 75-Jährigen waren hingegen die Neubildungen mit 38,2 Prozent die Haupttodesursache. Erst an zweiter Stelle folgten hier mit 27,2 Prozent die Krankheiten des Kreislaufsystems. Mit einem Anteil von 7,5 Prozent rangierten hier die Krankheiten des Verdauungssystems an dritter Stelle. Verletzungen und Vergiftungen waren mit 43,1 Prozent die häufigste Todesursache bei den unter 35-jährigen, zum überwiegenden Teil infolge eines Verkehrsunfalls.
Quelle: Statistisches Landesamt

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