Fallobst umsonst

7. September 2016 | Nachrichten, Natur & Gesundheit | 3 Kommentare

Reist man afallobstus den alten Bundesländern nach Mitteldeutschland, fallen einem die vielen Obstbäume ins Auge, die hier die Landstraßen säumen. Süßkirschen, Pflaumen, Äpfel und Birnen sind es zumeist. Prächtig schmücken sie mit ihren Blüten im Frühjahr die Kulturlandschaft, versetzen Bienen in Hochstimmung, und die Menschen auch. Ausgelassen verdrängt man dann die Tristesse des Winters bei Kirschblüten-Festen und ähnlichen Spektakeln.

Aber bei genauerem Hinsehen zeigt sich, das die Obstbaumwelt hier in Mitteldeutschland nicht in Ordnung ist. Niemand erntet mehr die Früchte von diesen Straßenbäumen. So fallen sie zuhauf unweit vom Stamm, locken Wildgetier zum bequemen Schmaus, lassen vorbeiführende Straßen und Fahrradwege leicht zur Rutschbahn werden. Kaum jemand macht sich die Mühe, dieses heimische, kostenlose Obst zu ernten. Stattdessen kauft man EU-genormtes Obst aus Italien, Spanien, Südafrika oder von sonstwo.

Dabei eignet sich das Straßenbaumobst bestens zur Saftherstellung, für Marmeladen, Kompotte oder Kuchen. Fantasievoll mit Gewürzen zubereitet, kann man sich so günstig einen leckereren Vorrat für den Winter oder zum Verschenken anlegen. Und ein fröhlicher, sportlicher und lehrreicher Familienausflug kann die Sammelaktion auch gleich sein.

Wo man was in Wohnortnähe einsammeln kann, ganz legal, kann man übrigens auch im Internet in Erfahrung bringen. Nützliche Tipps finden sich unter http://mundraub.org.

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