Max geht in die Oper. Mahmut auch. Modellprojekt startet in Halle

15. Februar 2016 | Nachrichten | 4 Kommentare

Ungezählt sind die Kulturausflüge, die die Bürgerstiftung Halle in den vergangenen fünf Jahren im Rahmen von „Max geht in die Oper“ für Kinder und ihre Kulturpaten erlebt hat. Doch an diesem Sonntag herrscht eine besondere Stimmung im Casino des neuen theaters. Kinder flitzen durch den Raum, einige von ihnen haben deutsche, andere syrische Wurzeln. Und auch die Erwachsenen sind gespannt. Kinder und Paten lernen sich heute erstmals kennen. Das ist für alle aufregend.
Das bekannte Patenschaftsprojekt ermöglicht seit Dezember 2010 die Teilhabe von Kindern, die aus unterschiedlichen Gründen kulturelle Angebote nicht wahrnehmen. An diesem Konzept hält die Bürgerstiftung fest – und erweitert ihr Blickfeld: Im Jahr 2016 fördert die Kulturstiftung des Bundes zusammen mit der Prof. Otto Beisheim Stiftung das Modellprojekt „Max geht in die Oper“ mit Kindern mit und ohne Flucht- und Migrationshintergrund.
Die Grundidee von „Max geht in die Oper“ ist schnell erzählt: Die Bürgerstiftung Halle knüpft Patenschaften für Grundschulkinder. Gemeinsam mit ihrem ehrenamtlichen Kulturpaten besuchen die Kinder innerhalb eines halben Jahres vier Kulturveranstaltungen – sei es eine Aufführung im Puppentheater, in der Oper, ein Konzert oder einen Kinofilm. Nun haben die Max-Kinder deutsche, syrische, afghanische, rumänische oder andere Wurzeln. Und ganz gleich in welchem Land die Kinder aufgewachsen sind, für sie ist die Unterstützung durch einen Paten ein großes Geschenk.
Den Kindern, die noch nicht so lange in Halle leben, möchte die Bürgerstiftung beim Ankommen helfen. Und Ankommen heißt auch Menschen kennenlernen, Freunde finden – oder einen Paten an seiner Seite haben, der einem Aufmerksamkeit und Zuwendung schenkt und an dessen Hand man die neue Umgebung und unbekannte Kulturorte entdecken kann.
Die Bürgerstiftung schöpft aus ihren bisherigen Erfahrungen mit den Kulturpatenschaften und lernt neu dazu: Wie baut man Vertrauen zu den Kindern und Eltern auf? Wie gehen die Kinder aufeinander zu? In welchen Sprachen werden die Informationsmaterialien übersetzt? Welche Weiterbildungen brauchen die Paten? Die Erfahrungen aus dem Modellprojekt werden für Interessierte zur Verfügung gestellt. Für den Herbst ist eine Transferveranstaltung geplant, um bundesweit Nachahmer zu finden.

(Info der  Bürgerstiftung Halle)

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