Weltmusik aus Dänemark

28. Juli 2017 | Kultur | Keine Kommentare

Helene Blum & Harald Haugaard zählen zu Dänemarks beliebtesten und meist beschäftigten Folk-Musikern. Auch in Deutschland sind sie keine Unbekannten. Beim Rudolstadt-Festival 2016 begeisterten Helene Blum mit ihrem Mann Harald Haugaard und Band die Festival-Besucher. Beide zusammen erhielten 2013 beim Folkherbst in Plauen den Europäischen Folkmusikpreis „Eiserner Eversteiner“. Jetzt kamen sie mit ihrer bestens eingespielten Band mit ihrem aktuellen Programm „Dråber af Tid/Droplets of Time“ nach Halle. Um den Regentropfen vom Himmel (Dråber af Himlen) zu entgehen war das Konzert vom Hof des nt ins Foyer verlegt worden.

Helene Blum

Es dauerte nicht lange, bis Helene Blum mit ihrer wunderbar wandlungsfähigen und glockenklaren Stimme die Zuhörer im vollbesetzten Foyer des nt faszinierte. Sie trug uralte Balladen, traditionelle und selbst geschriebene Liebeslieder vor, Songs über Leid, Krieg, Leben und Tod, darunter auch ein Lied über den Dänisch-Deutschen Krieg 1864 ”Et øjebliks stilhed”. Mit ihrer Stimme beeindruckte, berührte Helene Blum. Grit Friedrich, mdr-Musikredakteurin, schrieb 2016: „Strahlend und voller Kraft umarmt sie das Publikum, dann wieder umspielt sie das Ohr nur als flüchtiger Hauch; sie klingt wehmütig oder ätherisch, lockend oder lässig.“ So empfanden das auch die Hallenser im nt. Harald und Helene harmonieren bestens miteinander wie auch mit ihrer Band, die die Lieder und Tänze mit Temperament und Leidenschaft, wie auch Virtuosität und Eleganz unterstützten (Harald Haugaard, Geige; Kirstine Elise Pedersen, Violoncello; Mikkel Grue, Gitarre; Sune Rahbek, Schlagzeug). Helene Blum sang viele eigene Lieder, doch das Konzert lebte vom stetigen Wechsel zwischen tiefer Melancholie und ausgelassenen Tänzen, wie Hopsa oder Polka oder Polonaise. Ihre Kompositionen sind nicht volkstümlich, sondern zeitgenössisch, originell und tief in dänischer Musiktradition verwurzelt. Harald Haugegaard begeisterte mit seinem unglaublich wilden, fast südländisch temperamentvollen, aber dann wieder intim-liebevollen Zusammenspiel mit Helene. Von dieser Dynamik lebte das Konzert.

Mit begeistertem, minutenlangem Applaus bedankten sich die Besucher für das wunderbare Konzert und erhielten dafür noch einige Zugaben.

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben