Trotz allem dürfen wir auf Erlösung und Heil hoffen

24. Dezember 2016 | Kultur, Vermischtes | 2 Kommentare
Bischof Feige

Bischof Feige

Bischof Dr. Gerhard Feige zum Weihnachtsfest 2016:

„Manchmal bringen uns auch existentielle Erschütterungen durch Liebe oder Hass, Geburt oder Tod, Erkrankung oder Heilung zur Suche nach einem verlässlichen Halt, zu einer tieferen Sicht der Wirklichkeit oder sogar zu einem gläubigen Vertrauen. Ich erinnere mich dazu eines sehr persönlichen Beispiels. Ich war gerade 18 Jahre alt geworden, als meine Großmutter kurz vor Weihnachten starb und nur wenige Tage vor Heiligabend beerdigt wurde. Der Tannenbaum stand schon im Hof, aber niemandem aus unserer Familie war mehr zum Feiern zumute. Schließlich haben wir den Baum dann doch aufgebaut, aber nicht mehr so bunt geschmückt wie in den Jahren zuvor; nur Kerzen und Strohsterne zierten ihn. An diesem Fest war ich so aufgeschlossen für die Weihnachtsbotschaft wie nie zuvor, fand Trost und Zuversicht und sogar wirkliche Freude.

Gott wird Mensch. Himmel und Erde berühren sich. In und trotz allem dürfen wir auf Erlösung und Heil hoffen – für uns und für die Menschen in unserem Land, ob sie nun an Gott glauben können oder nicht.

Möge uns allen diese verheißungsvolle Botschaft zu Herzen gehen und zu einem heiligen Geheimnis werden, das unser Leben prägt und erfüllt. Haben wir auch den Mut, unsere religiösen Überzeugungen und Gefühle nicht schamhaft zu verbergen. Stehen wir zu dem, was uns heilig ist und setzen wir uns auch überzeugend und tatkräftig dafür ein.“

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