Stück-für-Stück-Werk

14. August 2017 | Kultur, Vermischtes | Ein Kommentar

1916 wurde das hallesche Stadtbad eröffnet, damals eines der größten und modernsten in Deutschland, mit seiner ovalen Frauenschwimmhalle zudem ein architektonisches Highlight unter den Zweckbauten der Stadt. Seitdem haben Generationen von Hallensern sich hier gereinigt, gebadet, schwimmen gelernt, trainiert oder sich einfach nur entspannt. Die Grenzen seiner Kapazität waren bereits in den 50er Jahren erreicht, die folgenden Jahrzehnte zehrten an seiner Substanz und irgendwann war der Sanierungsbedarf so groß, dass zeitweise sogar von Abriss die Rede war.

Spätestens seit 2013, nachdem sich die Stadtwerke Halle mit Vereinen und engagierten Bürgern in einem Runden Tisch zusammen gefunden hatten, geht es bergauf mit dem halleschen Stadtbad, nicht zuletzt auch durch den vehementen Einsatz des Fördervereins Zukunft Stadtbad mit seiner beherzten Vorsitzenden Kathleen Hirschnitz: 2014 Instandsetzung der Decke im Frauenbad, 2016 Sanierung der Turmhaube. Heute nun konnten OB Wiegand, Stadtwerke-Geschäftsführer Matthias Krause und Bäder-Chefin Annette Waldenburger auch die sanierten Außenfassaden von Turm, Frauen- und Männerhalle der Presse vorstellen: 1,1 Millionen € hatte die Stadt dafür bewilligt – so viel, dass davon sogar noch eine Stützmauer im Hof sowie die Badewassertechnik in der Frauenhalle repariert werden können.

Das komplett sanierte Frauenschwimmbad wird ab Oktober wieder nutzbar sein.

Hier wird man ab Oktober wieder seine Runden drehen können, wenn auch die erneuerten Fliesen im oberen Beckenbereich eingebaut sein werden und die Komplettsanierung des historischen Frauenbades somit abgeschlossen sein wird. Anderes muss noch warten. „Wir können eben nicht alles auf einmal machen“, erklärte Bert Hoffmann, Geschäftsführer der ausführenden Firma Bauconcept, „das geht bei einem so komplexen  Baudenkmal wie dem Stadtbad nur Schritt für Schritt und Stück für Stück.“ Zumal der Anspruch sei, so zu sanieren, dass es auch noch 100 Jahre später genutzt werden kann.

Für die Ewigkeit sozusagen.

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