Neruda
26. Februar 2017 | Kultur | Keine Kommentare„Deine Liebe ist wie die Meeresbrandung“, so ist es mir in der Erinnerung geblieben. Eine Stelle aus einem Gedicht des wohl wortgewaltigsten Dichters des 20. Jahrhunderts, Pablo Neruda. Vielleicht trügt mich auch meine Erinnerung. So wie einen die Liebe betrügt! Oder die Dichter! Diese sind ja ohnehin die größten Betrüger. Gleich hinter den Liebhabern. Dennoch freue ich mich auf diesen Film, denn ich bin es gewohnt von Dichter und/oder Liebhabern betrogen zu werden.
Noch bis zum 8. März ist jedenfalls im Puschkino, Kardinal-Albrecht-Straße 6, 06108 Halle (Saale), und das ist kein Betrug, der Film über Neruda zu sehen, teilweise in Originalfassung mit Untertiteln. Die genauen Uhrzeiten bitte im Kinoprogramm einsehen.
Keine verfilmte Biographie
Keine Sorge, es ist kein Film über Gedichte, auch wenn die Poesie des Lebens eine Rolle spielt. Und es ist auch keine verfilmte Biographie:
„Wir haben uns entschieden, einen Film mit spielerischen und erfundenen Elementen zu machen, in einer Weise, dass das Publikum Neruda ein Stück seines Weges begleiten und so in seine Dichtung, seine Erinnerung und seine kommunistische Ideologie hineintauchen kann.“
„Pablo Neruda mochte Krimis – darum ist der Film als Road Movie mit dem Motiv der polizeilichen Ermittlung angelegt: Genres, die überraschende Wendungen einbeziehen, sich entwickelnde Charaktere und wie bei uns auch Elemente der Farce und des Absurden. Wir sehen die Landschaften und die Bewegungen in ihr als einen Prozess der Transformation, des Begreifens, der Illumination. Keiner endet hier so, wie er begonnen hat, weder der Jäger noch der Gejagte. Wir wollten eine Welt erfinden, so wie Neruda sich die seine erfunden hat.“ – Pablo Larraín, aus dem Filmheft des polyfilm Verleih.
Neruda wird gespielt vom Luis Gnecco, Óscar Peluchonneau von Gael García Bernal, Nerudas Muse und Geliebte Delia del Carril von Mercedes Morán, Regie führte Pablo Larraín.
Paula Poppinga