Konzert als dadaistisches „Happening“

1. Juni 2016 | Kultur | 4 Kommentare

(halle.de/ps) Farben der Moderne, das Konzertformat der Staatskapelle Halle für zeitgenössische Musik in Kooperation mit der Kunsthochschule Burg Giebichenstein, findet am Sonntag, den 5. Juni erstmals an einem Nachmittag statt.

Das Programm startet um 16 Uhr im Volkspark. Neu ist auch ein Angebot, das sich speziell an Kinder richtet, während die Erwachsenen in den unter schiedlichen Räumlichkeiten des Volksparks eine weitgefächerte Palette von Klängen der Moderne erleben. Unter der fachkundigen Regie von Robbert van Steijn wirken Musiker der Staatskapelle, die Kammerakademie Halle, Schüler des Instrumentalzweigs der Latina, des Konservatoriums Georg-Friedrich-Händel und der Klangwerkstatt Halle von Susanne Voß-Zeh mit. Der rote Faden dieser Veranstaltung wird aufgenommen mit der ersten Performance-Musik unserer Zeit: Erik Saties Vexations , ein echtes dadaistisches „Happening“, denn das Klavierstück besteht aus einem Thema und zwei Variationen, die 840 Mal wiederholt werden können. Damit gilt Vexations als eines der längsten Stücke der Musikgeschichte. Im Rahmen der Farben der Moderne wird das Stück so lange gespielt, wie das gesamte Programm dauert.

Gleichzeitig werden in den weiteren Räumen des Volksparks weitere Kompositionen der Moderne aufgeführt.
In Anwesenheit des Komponisten Caspar René Hirschfeld erklingt die Uraufführung seiner Musik für Altflöte und Harfe. Die sehr debussysche Besetzung sowie die Struktur des Werks orientieren sich an der französischen Schule und nicht zuletzt an Messiaen, der das Programm abschließt mit dem Quatuor pour la fin du temps, einem im Görlitzer Stalag während des Zweiten Weltkriegs komponierten und uraufgeführten Meilenstein der Musik des 20. Jahrhunderts.

Mit dem Schweizer Frank Martin, dem Franzosen André Jolivet und dem italienisch-französischen Amerikaner Edgar Varèse wird Olivier Messiaen umrahmt von einigen der größten Figuren der Tradition der Moderne. Darüber hinaus bietet das Konzertprogramm Kompositionen des Franzosen André Jolivet (1961) und des Niederländers Leo Samama (1986) und präsentiert damit zwei Façetten des Orchesterklangs der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts.

Karten zum Preis von 16  Euro und 8 Euro ermäßigt hält die Theater- und Konzertkasse bereit.

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