Bischof Feige wird 65 Jahre alt

15. November 2016 | Kultur, Nachrichten, Soziales, Vermischtes | Keine Kommentare
Bischof Feige

Bischof Feige

Magdeburgs katholischer Bischof Gerhard Feige wird am Samstag, 19. November, 65 Jahre alt. Zu diesem Anlass feiert er am selben Tag in der Magdeburger Kathedrale St. Sebastian um 10 Uhr einen Dank- und Festgottesdienst. Alle Gottesdienstbesucher sind anschließend zu einem Empfang in die Räume der Kathedralpfarrei eingeladen.

Feige, ein Hallenser und eher ein Mann der stillen Töne, ist seit 2005 Bischof des Bistums Magdeburg. Besonderes Anliegen ist ihm von Anfang an die glaubwürdige und angemessene Verkündigung des christlichen Glaubens in Ostdeutschland. Christen – katholisch und evangelisch – müssten sich mit ganzer Kraft für die Verbreitung ihres Glaubens einsetzen, fordert er immer wieder, „aber wenn sich Erfolg nicht einstellt, brauchen wir nicht zu verbittern, sondern dürfen auf Gott vertrauen“. Christen als eine schöpferische Minderheit, die mit vielen anderen Menschen guten Willens zusammenarbeitet, so in etwa lautet seine Maxime; immer wieder ergänzt vom Bild eines Ofens, der sich nicht selber wärmt, sondern vor allem anderen Wärme spendet.

Ein weiteres zentrales Thema ist für Feige die Ökumene. Schon vor seiner Bischofsweihe machte er sich als Experte auf diesem Gebiet einen Namen. Als Erfurter Professor für Alte Kirchengeschichte, Patrologie und Ostkirchenkunde befasste sich Feige intensiv mit den Beziehungen zwischen der orthodoxen und der katholischen Kirche. In der Deutschen Bischofskonferenz ist er seit 2012 Vorsitzender der Ökumene-Kommission und damit sozusagen „Ökumene-Minister“ der deutschen Katholiken. Von Papst Franziskus wurde Bischof Feige 2014 dann auch in den Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen berufen.

„Christentum und Fremdenfeindlichkeit passen überhaupt nicht zusammen“

Auch wenn er eher die stillen Töne bevorzugt, hält sich Feige dort, wo er es für richtig hält, mit Kritik nicht zurück. Den unterschiedlichen Lagern innerhalb der katholischen Kirche warf er auch schon mal einen „ideologisch verhärteten Schlagabtausch“ vor und mahnte zum „angstfreien und ehrlichen Dialog“. Auch forderte er die Kirche nicht nur einmal auf, mehr auf Menschen mit „gebrochenen Biografien“ zuzugehen und nannte in diesem Zusammenhang die geschiedenen und wiederverheirateten Menschen. Katholisch heißt für Feige „nicht eng und kleinkariert, sondern wirklich weltoffen zu sein“. Kirche sei Weltkirche und kein Heimatverein.

Immer wieder Stellung bezieht Gerhard Feige schließlich auch im Blick auf die ins Land gekommenen Flüchtlinge. Bereits im Januar 2014 rief er die Flüchtlingshilfe Sachsen-Anhalt ins Leben, die seitdem dort hilft, wo staatliche Stellen nicht helfen können. Die Pfarreien und Einrichtungen im Bistum Magdeburg ermuntert Feige immer wieder, sich für die flüchtenden Menschen einzubringen. „Christentum und Fremdenfeindlichkeit passen überhaupt nicht zusammen, das schließt sich aus“, zeigt er sich überzeugt.

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