Das Trumpeltier– von der Wissenschaft wiederentdeckt

18. Januar 2017 | Glosse | 10 Kommentare
Trumpeltier

Das Trumpeltier.

Trumpeltiere leben zwar in der Neuen Welt, werden aber doch den Altweltkamelen zugerechnet. Sie sind mit anderen Kamelen kreuzbar. Aufgrund vieler Unterschiede werden sie in den meisten Systematiken jedoch als getrennte Art geführt.
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Trumpeltiere war Mitteleuropa. Hier tritt es auch noch vereinzelt in Erscheinung. Zunächst unbemerkt fasste es erfolgreich Fuß auf dem nordamerikanischen Kontinent. Wie bei eingeschleppten Tierarten nicht ungewöhnlich dominierte es hier allmählich durch agressive Verdrängung anderer Arten. In der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN werden Trumpeltiere nicht geführt (not criticallyendangered). Man hofft sogar auf einen Rückgang der Population. Interessierte Kreise (US Republican Wild TrumpelbeastProtectionFoundation, RWTPF) setzen sich für den Schutz der lebenden Exemplare ein. Von dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (United Nations Environment Programme, UNEP) wird das jedoch nicht unterstützt.
Trumpeltiere sind höckerlos, da sie kaum Fett speichern. Sie treten zielsicher in jedes Fettnäpfchen. Ein ausgeprägtes Rückgrat haben sie offenbar nicht.Männliche Exemplare erreichen eine beachtliche Schulterhöhe. Ihr Schwanz ist relativ kurz. Ihre Fellfärbung variiert von hellblond bis sandgrau. Während derBrunftzeit haben sie ein ausgesprochen dickes Fell, das bei subdominanten Männchen aber so schnell abgestoßen wird, dass die unterlegenen Tiere oft einen zerlumpten Eindruck machen. Die Tiere haben einen ausgeprägten Hals, auf dem derwuchtig wirkende Kopf sitzt. Auffällig ist eine die Stirnglatze verdeckende hellblonde Kopfmähne. Die Augen wirken verkniffen, sind mit großen Lidern mit langen Wimpern und breiten Augenbrauen versehen. Breitschultrig drängt es sich gern in den Vordergrund und lebt offenbar ungeniert auf großem Fuße. Wo es hin- und auftritt, ist erst einmal alles platt und wüst. Das erinnert an die ausgestorbenen Dinosaurier.
Die Körpertemperatur der Trumpeltiereist variabler als die der meisten anderen Säugetiere und kann um einige Grade schwanken, was wohl die Gefahr der Überhitzung und die Transpiration deutlich vermindert. Dies nützt den Trumpeltierenbei hitzigen Auseinandersetzungen.Aber auch in eisiger Umgebung behält es dadurch sein ungestümes Temperament. Die Lebenserwartung wird trotz seiner hochstressigen Lebensweise auf bis zu 75 Jahre geschätzt.
Trumpeltiere leben meistens in Haremsgruppen Diese setzen sich aus einem Männchen, einigen Weibchen und dem dazugehörigen Nachwuchs zusammen. Es gibt aber auch alleinlebende Exemplare. Die dominanten Männchen protzen gern mit ihrer Manneskraft selbst dann noch, wenn ihr Stehvermögen längst dahin ist. Ihr Sozialverhalten ist ansonsten nur schwach ausgeprägt, von egozentrischem Charakter.Die Pubertät setzt früh ein und kann bei männlichen Exemplaren sehr lange andauern. Pubertäres Verhalten wird oft nur sehr allmählich, wenn überhaupt, abgelegt. Die Kommunikation mit Trumpeltieren ist schwierig, denn sie blöken immer dazwischen, hören offenbar nicht zu. Ständig drohen sie respektlos und versuchen ihre Dominanz auch akustisch durchzusetzen.Als Haus- und Nutztiere sind sie wenig geeignet. Das öffentliche Interesse an ihnen sinkt. Selbst in Zoos will man sie nicht haben. Ethologen glauben, dass Trumpeltiere sich in einer evolutiven Sackgasse befinden.

H.J.Ferenz

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