Startseite Foren Halle (Saale) Keine Räume: Stadtverwaltung lehnt bilingualen Unterricht ab

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  • #113267

    Anonym

    In Halle (Saale) wird es auf absehbare Zeit kein erweitertes Angebot an bilingualem Unterricht geben. Das sagte Bildungsdezernent Tobias Kogge am Dien
    [Der komplette Artikel: Keine Räume: Stadtverwaltung lehnt bilingualen Unterricht ab]

    #113268

    Tja….aber wie er den Nachteil abstellen will, oder woher das Geld für räumliche Erweiterungen und personelle Unterstützung kommen soll, das sagt uns der Stadtrat sicherlich nicht….

    #113269

    Man kann aber immer noch Sprachunterricht haben… das sollte auch Frau W. wissen.
    Und gerade am Schulsystem wäre noch manches andere wichtiger zu reformieren… denn bevor man bilingual wird, sollte die eigene Sprache in Wort und Schrift beherrscht(!) werden…

    #113271

    Da werden wieder populistisch „Nachteile“ heraufkonstruiert. Was für Nachteile und im Bezug auf welche Referenz? Und soll nach dem Willen von Frau Wünscher jeder hallische Schüler mehrsprachig unterrichtet werden? Und welche Relevanz hat mehrsprachiger Physik-, Mathe- oder Chemieunterricht für die Schüler, wenn schon Physik, (weiterführende) Mathe und Chemie nach der Schule für die wenigsten von vorrangiger Bedeutung sind, bzw. sein werden? Wer in diesen Fachrichtungen mal beruflich tätig sein wird, der lernt den Fachjargon auch noch genau dann, wenn er ihn braucht.

    Da steigt mir der Blutdruck an, wenn ich solchen dummen und unbelegten Populismus lese/höre.

    #113318

    Das war doch eine Vision von Frau S.

    Aber, wie sagte schon Altkanzler Schmidt, wer Visionen hat … 😉

    #113322

    Das Thema ist nicht wichtig. Wissenschaftler und Fachkräfte aus anderen Nationen können in Leipzig wohnen und mit der S-Bahn zur Arbeit fahren.

    Provinz bleibt Provinz.

    #113331

    Muß wohl echt schlimm sein, in Deutschland deutsch zu lernen… auch für Mitarbeiter und Angehörige aus anderen Nationen…

    #113340

    @Schulze: Deutsch ist nun mal nicht Weltsprache. Ich verstehe das Angebot übrigens eher auch für deutsche Kinder, Fremdsprachen zu lernen. Es ist wohl unstrittig, dass Fremdsprachkenntnisse neben der Beherrschung der Muttersprache zu den grundlegenden Schlüsselqualifikationen gehören, wie nun mal auch Mathematik und Gesellschaftswissenschaften.
    Da bekanntermaßen Kinder Fremdsprachen leichter und spielerischer lernen als Erwachsene, wäre es schlichtweg eine vertane Chance, hier nicht ein entsprechendes Angebot zu schaffen.
    Es wäre schlichtweg eine verfehlt, nur die Klassenräume zu renovieren, nicht aber den Unterricht. Die Stadt kann hier Rahmenbedingungen schaffen, auch wenn natürlich das Kultusministerium für das Grundlegende zuständig ist.

    Wenn die Stadt sich weigert, dem offenbaren Bedarf gemäß Rahmenbedingungen für mehrsprachigen Unterricht zu gewährleisten, wird möglicherseise das eintreten, was andernorts ja auch schon passiert. Da tun sich besser verdienende Eltern zusammen, gründen eine Privatschule, natürlich finanziert durch Schulgebühren. Und schon haben wir sie wieder, die Chancenungleichheit im Bildungssystem.

    #113341

    Nun Fremdsprachen werden doch schon angeboten, englisch, französisch, russisch. Die kann man getrost nutzen.

    Und die werden auch genutzt, also wo sollte das Problem liegen?  Eher wohl bei Lehrkräften, die Fachunterricht in Fremdsprachen geben könnten, was ja auch kein Ausbildungsinhalt in der Lehrerausbildung ist, und dann natürlich die zusätzlichen Räumlichkeiten, bei denen schon eben jetzt die Vollstauslastung erreicht ist. Ohne Mittelzuweisung kann auch die Stadt nicht über diesen Rand springen…

    Somit ist wieder die Landesregierung gefragt, die aber sicher um der Sparziele willen, koste es, was es wolle, hier nicht beisteht.

    #113342

    Jeder, der sich mit einem Bauernenglisch durch die ersten Berufsjahre gekämpft hat und dabei die Holländer, Engländer und Amis locker vorbeigezogen sind, der weiß einen frühzeitigen Sprachunterricht zu schätzen. Wenn die Stadt hier unterstützen kann, sollte sie dies dringend tun.

    #113343

    also wo sollte das Problem liegen? Eher wohl bei Lehrkräften, die Fachunterricht in Fremdsprachen geben könnten,

    Da magst Du absolut Recht haben, aber die Stadt argumentiert nicht so, sondern mit „Kein Interesse“ und „keine Räumlichkeiten“.

    #113346

    Jeder, der sich mit einem Bauernenglisch durch die ersten Berufsjahre gekämpft hat und dabei die Holländer, Engländer und Amis locker vorbeigezogen sind, der weiß einen frühzeitigen Sprachunterricht zu schätzen.

    Da ist er wieder, der völlig unbelegte Populismus.

    #113347

    Da ist er wieder, der völlig unbelegte Populismus.

    Nur weil man selber nicht über die Grenzen des ÖPNV hinwegkommt, sind Lebenserfahrung kein Populismus.

    Vielleicht mal die Definition von Populismus nachlesen, wenn man schon Fremdwörter nutzen möchte.

    #113350

    Junge, ich möchte mal von mir selber behaupten, dass ich ziemlich flüssig Englisch spreche, und ich habe es ganz regulär in der Schule gelernt (ab der 5. Klasse – ganz so alt bin ich dann doch noch nicht) – und in der Praxis!
    Ich bin nicht doofer, weil ich nicht schon im zweisprachigen Kindergarten auf Wirtschaftsenglisch getrimmt wurde, und Kinder, die Physik, Mathe und Chemie auf Englisch haben, sind nicht zwangsläufig schlauer, gerade wenn es im späteren Leben überhaupt keine Relevanz hat, weil sie z. B. im Medienbereich, als Sozialpädagogen oder bei den Stadtwerken arbeiten.

    Es ist Populismus, durch Angstmacherei mit fadenscheinigen, unbelegbaren und gnadenlos verallgemeinernden Behauptungen, die öffentliche Meinung beeinflussen zu wollen.
    Ich behaupte nicht, dass Mehrsprachigkeit nicht nützlich sein kann. Allein, die Argumente, mit der dies begründet und zu forcieren versucht wird, sind sinnlos.

    #113351

    Ich spreche auch kein französisch, verstehe aber chinesisch und spanisch, obwohl ich es nie in der Schule hatte.

    #113355

    ch behaupte nicht, dass Mehrsprachigkeit nicht nützlich sein kann. Allein, die Argumente, mit der dies begründet und zu forcieren versucht wird, sind sinnlos.

    Würdest Du mir zustimmen, dass Berufsanfänger, die zweisprachig aufgewachsen sind oder ein oder mehrerer Jahre vielleicht zum Studium im Ausland waren, einen deutlichen Vorteil in den gut bezahlten Jobs internationaler Konzerne haben? Würdest Du mir weiterhin zustimmen, dass auch bei den Klein- und Mittelständischen Unternehmen der Anteil internationaler Geschäfte zunimmt? Warum ist es sinnlos, der Jugend eine bessere Startposition zu geben?

    #113358

    Man kann auch in unsanierten Räumen eine zweite Sprache lernen.

    #113365

    Schüler, die heute in der 2. Klasse sind, wurden vor 8 Jahren geboren. Sicher wird es in diesen Jahren einige Zu- und Wegzüge gegeben haben, aber die Mehrzahl sicher nicht.

    Man wusste doch, was auf die Stadt zukommt.

    Wie viele Schulen sind schon abgerissen worden oder stehen leer?

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    #113381

    @saale-view Wer legt denn fest, daß diesen Jugendlichen wirklich eine bessere Startposition gegeben wird? Bei der heutigen Überfrachtung der armen Kinder ist weniger oft mehr. Auch wenn das überehrgeizige Eltern nicht wahr haben wollen und ihr Kind am liebsten mit 2 Jahren auf die Tennisschule und mit 5 auf die Uni schicken wollen. Ich bezweifle nicht, daß viele Eltern das beste für ihr Kind wollen. Aber ich bezweifle, daß so manche auch das richtige dafür tun.

    #113413

    @rellah

    Klaro, nur muß man eben auch genug flüssig sein, das stemmen zu können. Und auch genügend Personal ist vom Land vorzuhalten, was aber wohl in der derzeitigen Sparwut unseres Schatten-MP nicht greifbar ist… da fehlen sogar an den normaln Schulen die Lehrer… aber angeblich wird alles gut…

     

    #113439

    110 schrieb:
    „der völlig unbelegte Populismus.“

    Womit möchte der Herr denn seinen Populismus belegt haben? Mit Salami? oder lieber mit dem üblichen Käse, wie immer?
    Etwas Zahlensalat dabei?

    #113449

    @saale-view Wer legt denn fest, daß diesen Jugendlichen wirklich eine bessere Startposition gegeben wird? Bei der heutigen Überfrachtung der armen Kinder ist weniger oft mehr.

    Eben. Für eine optimale Startposition braucht es außerdem mehr und durchaus anderes als zweisprachigen Unterricht in allen Fachrichtungen. Vielleicht sollte man mal beim Wesentlichen anfangen.

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