Bildungsausschuss hört Schulleiter*innen

4. April 2017 | Bildung und Wissenschaft | Keine Kommentare

Laut einem alten Beschluss des Bildungsausschusses sollen die Grundschulen „Am Zollrain“ und „Wolfgang Borchert“ am Standort der Grundschule Borchert fusionieren. Beide Grundschulen hätten mit Beginn des Schuljahres 2017/18 zusammen mindestens 440 Schüler. Die Zahlen für die folgenden Schuljahre sind eher steigend, es ist nicht mit abnehmenden Schülerzahlen zu rechnen. Auf Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/ Die GRÜNEN sollte der Stadtrat den Ratsbeschluss vom 17.12.2014 zur Ersten Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes der Stadt Halle (Saale) für die Schuljahre 2014/15 bis 2018/19 insofern abändern, dass keine Fusion der Grundschulen „Wolfgang Borchert“ (Wolfgang-Borchert-Straße 42, 06126 Halle) und der Grundschule am Zollrain (Harzgeroder Straße 63, 06124 Halle) erfolgt. Laut Herrn Forstner, dem Schulleiter der Grundschule „Wolfgang Borchert“ „wäre eine Führung von zwei separat organisierten Grundschulen an einem Standort die günstigere Variante.“ In einer schriftlichen Stellungnahme an die Verwaltung führt er an, dass eine „Grundschule in dieser Größenordnung, von mehr als 450 Schülern, die von einer Schulleitung geführt werden muss…“ nicht vertretbar ist, da es in diesem großen Einzugsgebiet sehr viele Kinder mit individuellem Unterstützungsbedarf gibt. Weiterhin führt er aus, dass über 50 der bisher 250 Schüler*innen inklusiv beschult werden. Darunter fallen Kinder mit kognitivem Förderbedarf, autistische Kinder, Kinder mit einem Förderbedarf in der sozial- emotionalen Entwicklung aber auch Kinder mit Teilleistungsstörungen wie Lese- Rechtschreibschwäche oder Dyskalkulie. Die zuständige Förderschullehrerin sowie die Lehrer*innen sind derzeit schon völlig überfordert. Da die Schule vor diesen hohen Herausforderungen steht, ist laut Forstner: „…die Gefahr in einer zukünftigen so großen Schule sehr hoch, dass die individuelle Zuwendung verloren geht und die Kinder in der Anonymität untergehen.“

Herr Schachtschneider (CDU) will dieser Argumentation nicht folgen: „Inklusion haben wir ja gewollt, diese Probleme haben alle Schulen, demnächst auch die Gymnasien.“

Laut Frau Brederlow wäre die Bestandsicherheit für beide Schulen gegeben für die Stadt entsteht kein finanzieller Mehraufwand bei zwei Schulen.

Auf Vorschlag von Senius (SPD) lädt die Stadtverwaltung die beiden Schulleiter*innen Frau Zylla und Herrn Forstner in die nächste Sitzung des  Bildungsausschusses ein. Diese werden gebeten, den Mitgliedern des Bildungsausschusses die Vorteile und Nachteile, die Berechnung der Stundenzuweisung und konzeptionelle Überlegungen vorzustellen. Herr Senger als sachkundiger Einwohner meint der Ausschuss sollte der Argumentation der Schulleiter*innen folgen. Der Antrag wurde vertagt.

 

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