Bertolt Brecht: „Flüchtlingsgespräche“ im neuen theater Halle

23. März 2016 | Kurznachrichten | Keine Kommentare

Im Rahmen der Jubiläumswoche „35 Jahre nt“ veranstaltet das neue theater Halle am Mittwoch, 6. April, 20:15 Uhr, die szenische Lesung „Bertolt Brecht: Flüchtlingsgespräche“ im Schaufenster. Es lesen unter anderem Karl-Fred Müller, Martin Reik und Florian Stauch.

Bertolt Brechts zu Beginn der 1940er Jahre verfassten Dialoge in „Flüchtlingsgespräche“ erzählen vom Alltag der aus Deutschland Vertriebenen, zu denen der Autor selbst auch gehörte. Bereits 1933 verließ Brecht Deutschland und suchte Exil in Prag, Wien, Zürich, Dänemark und den USA. Seine Eindrücke verarbeitete er in einer Art „Selbstgespräch zu zweit“ in besagtem Fragment „Flüchtlingsgespräche“: Dort unterhalten sich der Physiker Ziffel und der Arbeiter Kalle in einem finnischen Bahnhofsrestaurant über Pässe, Pornografie, Zigarren und Demokratie. Sie befinden sich als politische Flüchtlinge zwischen den Welten, zwischen den Möglichkeiten einer Heimat. Der Text legt in humoristisch-verzweifeltem Ton die Verhältnisse geflüchteter Menschen während des Zweiten Weltkrieges frei, ohne in eine moralische Ästhetik abzugleiten. Der Stoff ist von erschütternder Aktualität: Die Würde des (schutzlosen) Menschen bleibt ein stets zu bewahrendes Gut und die Verantwortung der Schutzgebenden.

Es gibt einen weiteren Termin für die Szenische Lesung: Freitag, 22. April 2016, 20:15 Uhr, im Schaufenster.

Regie: Katharina Brankatschk | Dramaturgie: Sophie Scherer | Bühne: Jens Richter | Kostüme: Claudia Hoppe | Mit: Florian Stauch, Karl-Fred Müller, Martin Reik | Gast: Salar Hassan

Das Programm der Jubiläumswoche ist auch abrufbar unter: http://www.buehnen-halle.de/festwoche_35_jahre_nt

Karten für die Lesung (zum Preis von 10,- Euro / erm. 5,- Euro) gibt es an der Theater- und Konzertkasse, unter 0345 – 5110 777 sowie www.buehnen-halle.de.

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