Pflanze der Woche

26. Juni 2016 | Bild der Woche | 14 Kommentare

Das müssen wir zugeben: die letzte Pflanze des Monats war schon eine harte Nuss. Disteln (Manche User schrieben „Diestel“, da grüßte der DDR-Innenminister aus dem Unterbewußtsein) sind schwierig. Zumal viele der Pflanzen, die Stacheln haben, landläufig „Distel“ genannt werden, aber sogar unerschiedlichen Pflanzengattungen angehören. In der Redaktion disputierten wir selber fleißig, um welche „Distel“ es sich handelt. Korbblüter, lila blühend, soweit klar. Aber welche Gattung, gar welche Art?
In der Endausscheidung waren Carduus personata und die krause Ringdistel (Carduus crispus). Auf letztere kam der User Wocic, und mehrheitlich sind wir der Meinung, dass er recht hat, und den Hallespektrum-Unkrautpokal damit für sich gesichert hat. Dass der einleitende Text, den unserere Pflanzenredakteurin verfaßt hat, eine derartige Aktualität haben würde, das haben wir nicht geahnt. Die „Europäische Region“, die die Distel als heraldiches Symbol führt, ist Schottland.
Die Region versucht nun, ebenso wie der Großraum London, nach der Brexit-Entscheidung in der EU zu bleiben. An Londons Themse blühen sicher viele Carduus crispus, und falls nicht, kann Halle Samen spenden. Unsere Exemplare stammen vom Saaleufer, besonders gut kann man sie unterhalb der Pionierbrücke beobachten, neben den Bahnschienen.

Die schottische Wappendistel (Quelle: Wikimedia Commons)

Die schottische Wappendistel (Quelle: Wikimedia Commons)

So, fürs Erste ausgestachelt. Die nächste Pflanze der kommenden Woche wartet. Hier haben wir es schwerer, aber dieses Mal liegt die Schwierigkeit bei der Redaktion, denn eigentlich kann man die Gesuchte  sie leicht erraten, wenn die richtigen Stichworte fallen. Deshalb drucksen wir etwas herum.
Vorschlaggeber war einer unserer Leser, der uns folgende Zeilen schrieb:

„Hallo W***, hier ist die Pflanze der Woche, sie wächst an ***s archäologischem Denkmal“, sie ist fast am Verblühen, Gruß, dein W**.

Das hilft also nur beschränkt weiter, denn die Red. hat die entscheidenden Wörter gelöscht. Die Pflanze, soviel würden wir schon verraten, ist – erstaunlicherweise – mit Zitronen verwandt, zumindest gehören sie zur selben artenreichen Familie. Sie ist einheimsch, zumindest glauben das die Botaniker, aber es kann auch sein, dass sie immer wieder aus Gärten ausgebüxt ist. Schon in der Renaissancezeit wurde sie in fürstlichen Gärten als Schmuck-und Duftpflanze gehegt. Bei Freiburg in unserem Lande bildet sie große, geschützte Bestände, die deshalb von Naturliebhabern regelmäßig angesteuert werden.

 

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Unsere Pflanze der Woche. So hübsch, dass man sie einzäunen muß.

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Jetzt ist der Hintergrund scharf…

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Der Fundplatz. Also, wem es hilft….

Was können wir noch verraten? Dass unsere Pflanze unter Naturschutz steht, als bedrohte Art gilt, und das schon seit den 1930er Jahren. Sie liebt Kalk, und gibt Duftstoffe ab. Aber nicht nur das. Den Grundbaustein vieler Düfte strömt sie aus, ein Gas, das fünf Kohlenstoffatome enthält. Es lockt zu mannigfaltigen Spielereien, auf die wir nicht eingehen werden. Das Gas läßt sich auch „vernetzen“, und aus vielen seiner Einheiten (die Chemiker nennen das Monomere) bildet sich Naturkautschuk.

Jetzt bekomme ich gerade einen Hinweis aus der Redaktion: Wenn Du noch mehr verrätst, brennt hier gleich der Busch.

Also:

1.(einfach): wie heißt die Pflanze?
2: Was ist das für ein Gas, und welcher chemische Naturstoffbauplan heißt nach ihm?
3: Einen Sonderpreis erhält, wer bei bei Youtube ein tolles Video findet und hier einstellt.

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