„Halle-Foto der Woche“: Diemitzer Kirche „Johannes der Täufer“

21. November 2016 | Bild der Woche | Keine Kommentare

Wer von der diemitzkirche_1Berliner Straße in die Fritz-Hoffman-Straße abbiegt in Richtung Reideburg, erkennt am Ende Straße die kleine Diemitzer Kirche „Johannes der Täufer“, die mit ihrer sanierten Fassade in der Nachmittagssonne durch das Baumwerk leuchtet.

Die Kirche stammt aus dem 17. Jahrhundert, ist jedoch wahrscheinlich auf älteren Fundamenten aufgebaut, denn das Gebiet war früher Klostergelände. Die barocken Fenster lassen auf einen Umbau schließen. Ende des 19. Jahrhunderts erlebte Diemitz einen baulichen Aufschwung vom „Zwiebeldorf“ zum industriellen Standort der Saalestadt Halle. Die Einwohnerzahl stieg schnell auf 5.000 an. Aus dieser Gründerzeit stammen einige Anbauten, ebenso fand eine Überarbeitung des Kirchenäußeren und –inneren statt. Auf dem umgebenden Friedhof findet man barocke Grabsteine und eine Soldatengedenkstätte.

diemitzkirche_2Die Kirche wurde 2000 renoviert und besitzt seit 1998 ein neues dreiflügeliges Altarbild. Auf diesem Bild nimmt der Künstler Bernd Baumgart Bezug auf Johannes den Täufer, den Namensgeber der kleinen Kirche. Johannes der Täufer, ein Bußprediger mit großer Anhängerschaft, wird im Neuen Testament als „Vorläufer Jesu Christ“ gedeutet. Sein Beiname „der Täufer“ weist auf die von ihm praktizierte Taufe im Jordan hin. Sein Geburtstag wurde von der Kirche ein halbes Jahr vor Jesu Geburt (Weihnachten) auf den 24.6. gelegt. Die zeitliche Nähe zur Sommersonnenwende (21.6.) führte zum deutschen Volksbrauchtum des „Johannisfestes“ (Johannisfeuer).

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben